Ich stamme aus Sachsen, wie Ihr ja nun aus meinem letzten Post sicherlich schon wisst…
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Dresdner Frauenkirche, Quelle: besuchen-sie-dresden.de |
Der sächsische Dialekt mutet manchmal etwas “( geistig ) beschränkt” an…und “beschränkt anmutende Kinder ” wollten meine Eltern ganz offensichtlich nicht…
Wer jetzt nicht versteht, warum ich den sächsischen Dialekt so zauberhaft finde, dem möchte ich ein Beispiel zeigen:
Es handelt sich um einen Ausschnitt eines Interview mit der Kommunikationstrainerin Annekatrin Michler aus Leipzig:
„DER SACHSE IS HOCHGRADISCH GOMMUNIGATIEF“
INTERVIEW MIT EINER SÄCHSIN ÜBER IHREN DIALEKT:
Ich liebe das Wort rammeln. Ich hadde mal mit ä Westanwalt zu dun, der 1993 nach Leipzsch gam. Er hatte ä Ehebaar als Mandandn und die sollden übers Wochenende Underlagen zusammensuchen. Am Montag gamen sie gleinlaud in sein Büro und sagten, sie hädden die Underlagen nicht zusammen, weil sie das ganze Wochenende nur gerammeld hädden. Dr Anwalt war völlig gonsdernierd. Aber für den Sachsen hat rammeln nischd mit Sexualidäd zu tun. Rammeln bedeutet Hektik, rumrennen, rumhetzen, sisch de Birne, den Kopp, rammeln…
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Leipziger Rathaus, Quelle: Leipziger Geschichtsverein e.V. |
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Bautzen, Quelle: sachsen.de |
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Foto: U.u.H. Drechsel |
Schniersenkel von Lene Voigt
Schniersenkel sin heimdicksche Brieder.
Das merkt e jeder immer wieder.
Denn hat mersch frieh besondersch eilich,
dann blatzense. Das ist abscheilich.
Nu gnibbelt mr de beeden Enden
Zusamm mit ganz nerveesen Händen.
Oft hat mr schon drotz aller Hast
Drbei de Straßenbahn verbaßt.
Doch gann mr sich drgeechen risten
Un schlau de Ludersch iwerlisten:
Mr brieft se ahmds. De gleene Miehe
Erspart een´s Biebseln in dr Friehe.
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Aue, Erzgebirge |
So, nun habt Ihr die Sachsen und ihren Dialekt ein wenig näher kennengelernt und nehmt meinen Vorfahren nicht übel, dass sie den Begriff “Sachsen” quasi geklaut haben…Aber vielleicht wusste das einfache Volk ja nicht, dass es eigentlich noch ein Sachsenvolk gab… Wie auch immer, in der Geschichte passieren seltsame Dinge…Könnt Ihr auch davon berichten?
Liebe Lotta,
ein ganz toller Post!!! Superinteressant! Also ich mag Sachsen und auch die Sachsen, auch wenn ich manchmal nichts verstehe oder nur ahne, worum es gerade geht! 🙂
Ganz liebe Grüße, Birgit
Hej Lotta,
einige meiner Kollegen sind Sachsen, und ich mag den Dialekt!
Eine sehr interessante Abhandlung !
Sprichst du denn heute sächsisch? Ich durfte auch kein Dialekt (Düsseldorfer Platt) sprechen, mein Vater wollte das nicht! Mit dem gleichen Argument wie deine Eltern 🙂
Happy Weekend!
♥lichst
Manuela
Nein, wirklich Sächsisch spreche ich nicht, eher vielleicht ein Hochdeutsch mit leicht sächsischem Einschlag…Ich muss auch gestehen, alles verstehe ich auch nicht, wenn ich mir Lene Voigt's Gedichte durchlese…LG Lotta
Da versuch ich es doch heute gleich nochmal, mal sehen, ob mein Kommentar sich wieder in Luft auflöst… 😉
Die Energie von Kindern ist unglaublich. Wir hatten 8 Stunden reine Gehzeit, steil bergauf… und ich hab nicht ein klitzekleines Stönen gehört, dafür wurde ich angetrieben, ich soll nicht so langsam gehen…
Aber wehe, wir gehen "nur" spazieren, oder in die Stadt… da ist man dann nach 200 Metern schon so erschöpft, dass man unmöglich weitergehen kann… 😉
Herzlich, Katja
Es hatte bestimmt mit meinem Absturz des Blogs zu tun…Ja, ja, das kenne ich auch…beim Sonntagsspaziergang wird bei uns auch spätestens nach 500 m das erste Mal genörgelt …LG Lotta.
Ich hab Dich wiedergefunden – Blogger hat Dich unter Spam abgelegt… das passiert manchmal völlig willkürlich und ich schaue da nicht so oft rein.
Jetzt bist Du da. Zwei Mal. 🙂
Herzlich, Katja
Tja, mein Sohn will auch noch so eins – blöd nur, dass ich damit nicht die Miete verdienen kan, sonst würde ich in Serienproduktion gehen. War eigentlich nur ein Notgeschenk, weil… Mama hat vergessen, ein Geschenk zu besorgen, also musste sie die Nacht vor dem Geburtstag nähen…. 😉
LG, Katja
…klasse Post!!Unser Dialekt hier in Nordhessen wird nicht wirklich gemocht!!!Danke für Deinen Kommentar!!!
Lieben Gruß
Anja
huhu Lotta, hab da etwas auf meiner seite für dich, vielleicht hast du ja lust mitzumachen.
liebste grüße, nina
So ein schöner Post. Ich bin zufällig auf deinen Blog gestossen. Eigentlich komme ich aus Leipzig, wohne aber seit 18 Jahren im Oldenburger Landkreis, in einem kleineren Dorf, nahe Oldenburg. Die Leute haben sich an mich und meinen Dialekt gewöhnt und umgedreht.
Am Anfang haben sie komich gefragt, wo ich wohl her komme.
Lene Voigt mag ich sehr, aber auch Bernd Lutz Lange und Günter Bönke und Tom Pauls.
Viele Grüsse aus Niedersachsen
Silke
Hallo Lotta,
ja, ja die Dialekte, ich bin einmal auf einem Geburtstag gewesen, da war ein Stripper, hübsch anzusehen der Kerl, doch dann machte er den Mund auf.
Was glaubst Du wie der sprach?
Genau: Sächsisch!!!
Die meisten Frauen wünschte der Typ hätte die Klappe gehalten!
Ja, ich bin schon weg,
Judika
Ich kriege mich nicht mehr ein vor Lachen…LG Lotta.
Wie witzig… zufällig bin ich durch deinen Post heute auf den hier gestoßen… ich mag den sächsischen Dialekt überhaupt nicht und ich schäme mich jedes Mal dafür. Bin im schönem Erzgebirge groß geworden, fühle mich aber im Norden heimisch. Von meinem Dialekt hört man nichts mehr.
Liebe Grüße, Lise
Jab das ist definitiv der Schlimmste!!! 😉