Meinungsfreiheit

“Wir glauben nicht an die Meinungsfreiheit, wenn wir sie 
nicht auch den Leuten zugestehen, die wir verachten.”
Avram Noam Chomsky
Ich bin 1989 als junger Mensch auch “auf die Straße” gegangen, weil mir die Meinungsfreiheit so wichtig war…
und ich erlebe gerade mit Befremden ein Déjà-vu. 
Zensur, wohin man schaut.

Aber wo genau fängt ein Hetz- oder Hasskommentar an, wo hört er auf? Besteht eventuell die Gefahr, dass man mit zweierlei Maß misst? Die Zensur in den Online-Portalen verschiedener Zeitungen und bei Facebook lässt einen da sehr nachdenklich werden…


Ich bin gegen eine Zensur, aber für eine sachliche und konstruktive Diskussion der derzeitigen politischen Ereignisse. Wer Vokabular benutzt jenseits des guten Tons, der disqualifiziert sich meiner Meinung nach selber.
Verlinkt bei “In heaven“.
“Die neue Meinungsfreiheit: Man darf seine Meinung durchaus frei äußern, aber muss hinterher unfreiwillig die Folgen tragen.”
Jürgen Köditz

Ein schönes Wochenende!

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18 comments
  1. Ja die Meinungsfreiheit ist in den letzten Wochen irgendwie abhanden gekommen. Kritik jeglicher Art ist nicht gewünscht und man landet schnell in einer Schublade in die man nicht gehört……
    Liebe Grüße
    Sabine

  2. Dass große Zeitungen auch sachliche Kommentare löschen, die sich gegen die Aufnahme von Flüchtlingen richten, das habe ich diese Woche auch gelesen und finde es nicht richtig. Für mich haben beide Zitate viel Wahrheitsgehalt. Alle Meinungen zuzulassen, solange sie höflich und sachlich vorgetragen werden ist für mich wichtig, das gehört zu den Grundfesten unserer Demokratie.
    Letzte Woche habe ich es selbst erlebt, dass ein ganzer Tread auf Facebook gelöscht wurde, weil sich darin eine Diskussion zum Thema Flüchtlingsstrom entspann. Hier hat der Admin der Gruppe den Thread gelöscht, nicht Facebook, aber ich habe gemerkt, wie die Wut darüber in mir aufgestiegen ist. Dieser Thread war eine Sammlung an öffentlichen Meinungen – solcher und solcher – und ich finde es wichtig, dass so etwas möglich ist. Menschen haben dort auch Zeit in die Auseinandersetzung miteinander investiert, in die Meinungsbildung – das dann zu löschen widerspricht nicht nur der Meinungsfreiheit, es ist auch respektlos allen denen gegenüber, die mitdikutiert haben.
    Ich halte es für sinnvoll, dass im Netz Kommentare nur möglich sind, wenn es eine verifizierte Idendität gibt. Darüber sind jene für Seitenbetreiber und im Zweifelsfall die Justiz nachvollziehbar, die sich mit ihren Kommentaren strafbar machen und können entweder gesperrt werden, oder müssen sich den rechtlichen Folgen stellen.

    Herzlich, Katja

  3. Ich habe mich zu diesem Punkt ja genug im Blog geäußert… Ich finde Meinungsfreiheit ein sehr wichtiges Gut, für dass ich mich einsetze, bin aber entsetzt, wie nicht nur die Grenzen des guten Geschmacks verletzt werden, sondern andere Grundrechte gleich mit. Ich kann ertragen, wenn in sozialen Netzwerken kontroverse Diskussionen stattfinden, denn die spiegeln die Meinungsvielfalt in unserer Gesellschaft wieder. Für Überschreitungen gilt das Strafrecht. Aber ein Mittel gegen Dummheit & mangelnde Selbstinformation und das Beharren auf Vorurteilen habe ich leider nicht…
    LG
    Astrid

    1. Sehr wahre Worte, liebe Lotta. Ich habe die Sache mit der Zensur mit sehr viel Befremden zur Kenntnis genommen. Mit Demokratie und freier Meinungsäußerung hat das nicht mehr viel zu tun. Ich finde es auch nicht ok, dass Menschen, die Kritik an der aktuellen Flüchtlingssituation üben, in die Rassismusecke gedrängt werden. Helfen ist gut, aber man muss auch einen Plan haben wie. Und da versagt die Politik gerade ganz gewaltig und es zeigt auch, wie weit Europa eigentlich von einer "Gemeinschaft" entfernt ist.

      Deine Himmelsbilder sind wieder traumhaft schön 🙂

      LG, Varis

  4. Liebe Lotta,
    eine sachliche und konstruktive Diskussion findest Du heute kaum noch.
    Es wird alles herausgeplärrt, unsachlich und destruktiv, das ist die neue Medienparole und hier meine ich sowohl die Autoren wie auch die Leser und ihre Kommentare.
    Die Demokratie hat sich offensichtlich ganz heimlich, still und leise aus unserem Land verabschiedet.
    Ich wünsche Dir ein angenehmes Wochenende, so wie es Dein herrliches Foto verspricht!
    Lieben Gruß
    moni

  5. Für mich ist das Gut der Meinungsfreiheit eng mit der Verantwortlichkeit verbunden. Wie oft sie missbraucht wird, sehen wir ja täglich. Wie gehen wir eigentlich mit diesem kostbaren Gut um?
    “Meinungsfreiheit ist die Grundlage der Menschenrechte, die Quelle der Menschlichkeit und die Mutter der Wahrheit. Die Meinungsfreiheit zu strangulieren, tritt die Menschenrechte mit Füßen, erdrosselt die Menschlichkeit und unterdrückt die Wahrheit.”
    Liu Xiaobo
    Wie gefährlich der Ruf nach Meinungsfreiheit ist, weiß Liu Xiaobo – schließlich sitzt er deshalb in China in Haft….
    Liebe Lotta, Meinungsfreiheit ist ein ganz großes, wichtiges Thema. Unsere Politiker und Wirtschaft haben aber leider keinerlei Bedenken, mit Ländern zu verhandeln und Geschäfte zu machen, die diese mit Füßen treten.

    Offensichtlich zeigt es sich gerade in Krisensituationen, wie der derzeitigen, wie wir mit scheinbar sicheren Errungenschaften wie der Meinungsfreiheit oder dem angestrebten vereinten Europa umgehen.
    Ob wir eine Idee wirklich durchdrungen haben.
    Und wo stehen wir da?

    Ich glaube, ich schaue mir jetzt lieber deinen herrlichen Himmel an… Dimensionen zurecht rücken, durchatmen….
    Liebe Grüße
    Andrea

  6. …da hast du recht, liebe Lotta,
    Jeder zeigt sich mit seinen Worten selber…bleibt zu wünschen, dass die Umgangsformen gewahrt werden…Katjas Ergänzung, dass gewährleistet sein muß, dass die Identität des Kommentators erkennbar ist, finde ich auch sehr wichtig, dann würden einige vielleicht doch besser überlegen, was sie schreiben…zumindest wären sie bei strafbaren Äußerungen erreichbar…
    deine Fotos sind klasse…ein helles Licht erscheint im Dunkel,

    lieber Gruß Birgitt

  7. Ich glaube das ganze unsägliche Ausmaß dessen, was wirklich ist, wenn Meinungsfreiheit eingeschränkt wird, kann man nur begreifen, wenn man es schon erlebt hat. Diese Erfahrungen geben eine besondere Sensibilität zum Thema. Mittlerweile haben es aber vielleicht auch die Macher von Welt und Zeit gemerkt, welchen gefährlichen Irrweg sie einschlagen wollten. Und im Hinblick auf das zweite Zitat bin ich mitnichten für klare Identität. Allerdings meine ich damit eher seriöse Medien, auf dem Schlachtfeld Facebook gelten wohl ganz eigene Regeln, aber damit kenne ich mich nicht aus.
    Gut, dass wir mal offen drüber gesprochen haben. Liebe Grüße

  8. Hallo Lotta,

    guter Artikel 🙂 Wenn man, aus welchen Gründen auch immer, einer Gruppierung die öffentliche Äußerung seiner Meinung verbietet, dann ist man im Grunde auf dem Weg in Zeiten, die wir alle nicht haben wollen.

    In einer freien Demokratie muss es für Jeden möglich sein, seine Ansichten und Meinungen frei zu äußern, egal welcher politischer oder sonstiger Richtung, dies empfinde ich als einen Grundpfeiler einer freiheitlichen Demokratie. Wenn man anfängt zu filtern und zu sagen, dies ja und dies nein, dann beschreitet man einen gefährlichen Pfad 🙂

    Liebe Grüße
    Björn 🙂

  9. Leider zeigen die Medien schon seit Jahren , egal ob Zeitung oder Fernsehen, nur noch das, was die Bevölkerung glauben soll. Die eigene Meinung ist schon vor Jahren irgendwo auf der Strecke geblieben. Es wird höchste Zeit für das Internet 2.0. Damit sich das duckmäuserig gemachte Volk wieder etwas freier bewegen kann. Wir werden bewusst kleingehalten, zeigen wir Grösse!
    Lg Carmen

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