Monatgsspruch…und der Brexit

 

“Die wichtigste Reise unseres Lebens könnte diejenige sein, bei der wir jemand anderem auf halbem Wege entgegenkommen.”

Unbekannt

Ein paar Worte noch zum Brexit…

Die Briten haben sich mit knapper Mehrheit für den Brexit entschieden, dass es soweit gekommen ist, bedauere ich durchaus. Für sehr fragwürdig halte ich allerdings die Behauptung, die Mehrheit der Briten hätte nur deshalb für den Austritt gevotet, weil die Lüge verbreitet worden ist, die britische Regierung überweise wöchentlich 350 Millionen Pfund nach Brüssel. Hält man die Briten wirklich für so beschränkt?

Anstatt beleidigt mit den Fingern auf die Briten zu zeigen, sollten wir vielleicht mal darüber nachdenken, ob unsere Europapolitik in der Vergangenheit nicht eine Teilschuld daran trägt, dass die Briten nun draußen sind. Schaut man sich dann noch die Rolle Deutschlands an, die sie in der Vergangenheit in der Türkeipolitik gespielt hat, dann haben wir nun wirklich keinen Grund, hämisch auf andere zu blicken.

“Was wird nur mit den jungen Briten…?” wird vorwurfsvoll und in Erwartung düsterer Prognosen gefragt. Das mag eine berechtigte Frage sein, doch wer das jetzt schon so genau vorhersagen kann, der sollte sich vielleicht dann auch der Frage stellen, welche Konsequenzen wohl die alternativlose Politik einer Frau Merkel für unsere Kinder und Enkelkinder haben wird.

64% der 18-24jährigen sind nicht zur Wahlurne gegangen, bei den 25-34jährigen waren es immerhin noch 42%…da fragt man sich schon, ob die Jugend überhaupt für ihr Land Verantwortung übernehmen möchte (Im Vergleich: 55-74…81% Wahlbeteiligung, über 64…83% Wahlbeteiligung).

Wenn uns der europäische Gedanke wirklich wichtig ist, dann sollten wir schnellstens dazu übergehen, selbstkritisch zu schauen, was in der letzten Zeit schiefgelaufen ist. Wir sollten endlich akzeptieren, dass jedes Land seine nationalen Besonderheiten hat, dass eine Gemeinschaft nicht dadurch stärker wird, indem man sie totreguliert und dass diese Art der Gemeinschaft nur dann eine Chance hat, wenn man sich auf Augenhöhe begegnet.

Ich werde auch in Zukunft Großbritannien in meine Reisepläne mit einbeziehen, genauso, wie ich keine Sekunde zögern würde, die Schweiz oder Norwegen zu bereisen, nur weil sie sich in der Vergangenheit nicht dazu entschließen konnten, Mitglied der EU zu werden.

HIER habe ich noch einen lesenswerten Artikel über das Thema “Brexit” gefunden.

Habt eine schöne Woche!

 

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12 comments
  1. ein schöner Spruch..

    und sicher ist in Europa nicht alles Gold was glänzt..
    es ist zu sehr nur noch verwaltet worden
    die Ideen fehlen
    da geb ich dir Recht
    doch es stimmt mich nachdenklich wenn ein Mann der für den Ausstieg gestimmt hat auf die Frage was nun mit der Jugend ist antwortet:er habe ja keine Kinder..
    die sozialen Probleme in den Ländern sind hausgemacht..
    ich denke das kann man nicht nur der EU anlasten..
    wenn eine” Politikerkaste” sich mehr um das eigene Wohlergehen kümmert als um das Volk dann muss man die Regierung abwählen nicht unbedingt Europa
    wenigstens meine Meinung..
    und ob England nun drin oder draussen ist.. das ist nicht so sehr das Problem..sondern dass dieses Referendum dass nicht sein müsste das Land zerreisst
    und das finde ich schade
    liebe Grüße und einen gute Start in die neue Woche
    Rosi

  2. Liebe Lotta,
    der Spruch ist wunderbar!
    Zum Brexit, ach, da könnte man viel sagen, für mich hat sich in meinem Verhältnis zu England und seinen Menschen nichts geändert ;O) …
    Ich wünsche Dir eine wunderschöne neue Woche!
    ♥ Allerliebste Grüße , Claudia ♥

  3. Liebe Lotta, niemand redet davon, nicht mehr nach England zu fahren oder nach Norwegen oder in die Schweiz. Hier geht es darum, dass ein großartiges Land sich in dem Wahn, in einer komplizierten Gemeinschaft immer eine Sonderrolle in Anspruch nehmen zu können, selbst zerlegt. Das ist tragisch für ganz Europa. Leider kann ich Dich nur warnen, Dich auf Matussek und Krah zu berufen. Beide sind bekanntermaßen rechtslastig. Die Behauptungen in dem Artikel entsprechen leider nicht der Wahrheit. Es wird sehr bieder vorgetragen, ist aber wenig bieder gehandelt. Es geht nicht um “gegen England”, sondern um “für Europa”.
    LG
    Magdalena

    1. Oh doch, auch im Bloggerland wurden Stimmen laut, England erst einmal zu meiden…;-). Ich habe allein Herrn Krah zitiert und der ist nach eigenen Angaben Christdemokrat. Was du jetzt genau mit “bieder” meinst, weiß ich nicht genau.
      Nichtsdestotrotz freue ich mich über deinen Kommentar, danke.
      Liebe Grüße.

      1. Liebe Lotta, solche Äußerungen im Bloggerland (GB zu meiden) finde ich genauso bedauerlich. Dass Herr Krah Christdemokrat ist, ist mir bekannt. Das ändert aber nichts an der Rechtslastigkeit seiner Äußerungen, die immer mit dem Touch der Wissenschaftlichkeit und Rechtschaffenheit verbrämt werden. Das genau meine ich mit “bieder”. Wir müssen alle in einer Demokratie die unterschiedlichen Standpunkte aushalten und das ist gut so. Aber jede Form von Ausgrenzung und die neue Mode von der nationalen Identität zu sprechen, halte ich für den Weg rückwärts und deshalb mache ich mir große Sorgen.
        LG
        Magdalena

        1. Ja, in einer Demokratie sollte es möglich sein, seinen Standpunkt darzulegen…und zwar ohne, dass einem gleich Rechtslastigkeit vorgeworfen wird. Mich würde in diesem Punkt interessieren, wann denn dann ein Artikel zu “linkslastig” wäre…Ich wünsche mir die Zeit zurück, wo man Kritik üben darf, ohne gleich in die rechte Ecke gestellt zu werden. Es nervt…

  4. Ein guter Spruch, liebe Lotta. Ich denke auch, dass es nicht ein Gegen sondern ein Für ist, das uns nun weiterhin verbinden muss. Und der Weg aufeinander zu, kann da nur der richtige sein – für alle Beteiligten.
    Hab eine feine Woche!
    LG. susanne

    1. Genau das meine ich…Leider erkenne ich in der Presse vorrangig nur Stimmen “gegen England”…mir fehlt die Selbstkritik. Ich bin durchaus für ein gemeinsames Europa. Liebe Grüße.

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