Ein Streifzug durch Erfurt

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An einem wunderschönen Wintertag zwischen den Jahren haben wir die neue Heimat meiner großen Tochter besucht, die Landeshauptstadt von Thüringen. Erfurt ist mit rund 220.000 Einwohnern die größte Stadt Thüringens und liegt am Südrand des Thüringer Beckens und am Fluss Gera, welcher verzweigt in mehreren Armen durch die Stadt fließt.

Im zweiten Weltkrieg wurden vergleichsweise wenig Gebäude zerstört, sodass die Altstadt von Erfurt noch mit vielen historischen Gebäuden aufwarten kann. Wegen seiner zahlreichen Kirchen und Klöster erhielt Erfurt im Mittelalter den Beinamen „Thüringisches Rom“. Heute gibt es in der Altstadt 22 Kirchen und 5 freistehende Kirchtürme ehemaliger Kirchen.

Von 1518 bis 1522 lebte Adam Ries in Erfurt, wo er eine Rechenschule leitete. Hier verfasste er zwei seiner Rechenbücher und ließ sie bei Mathes Maler drucken.

Während unseres Rundganges war noch ein Teil des Erfurter Weihnachtsmarktes in Nähe der Krämerbrücke geöffnet. Sehr charmant waren die Sitzgelegenheiten in Form von Wohnstuben verschiedener Epochen für die Besucher gestaltet.

Krämerbrücke

Eine der schönsten Ecken der Altstadt befindet sich rund um die Krämerbrücke. Die Brücke ist das älteste profane Bauwerk Erfurts und zählt zu den bekanntesten Wahrzeichen der Stadt mit einer beidseitigen, geschlossenen Brückenbebauung mit Fachwerkhäusern.

Die Brücke beherbergt in den 32 Häusern u. a. Läden für Kunsthandwerk, Antiquitäten und kulinarische Spezialitäten. Eine Schokoladenmanufaktur, ein Eiskrämer und ein gemütliches Café laden zum Verweilen ein.

Ägidienkirche

Ursprünglich befanden sich an den beiden Brückenköpfen der Krämerbrücke steinerne Kirchen mit Tordurchfahrten, am westlichen Ende die Benediktikirche und am östlichen die Ägidienkirche. Die Benediktikirche wurde 1807 verkauft und 1810 für den Bau eines Wohnhauses abgerissen. 

Die einschiffige gotische Kirche wurde 1110 erstmalig erwähnt. Nach mehrfachen Patronatswechseln bis zur Reformation 1525 gehörte die Kirche den Mönchen des Schottenklosters und danach zur Kaufmannsgemeinde. Der Gottesdienst wurde 1615 eingestellt, die Kirche 1827 verkauft und zum Teil als Lagerhaus genutzt. Im Jahr 1927 wurde das Gebäude als Mietshaus zurückerworben und seit der Restaurierung ab 1960 von der Evangelisch-methodistischen Kirche wieder als Gotteshaus genutzt.

Vom Turm der Ägidienkirche hat man einen wundervollen Blick über die Stadt. Der 33 Meter hohe Kirchturm wird auch als Roter Turm bezeichnet und besitzt 128 Stufen.

Öffnungszeiten: Kirche und Turm: täglich 11.00 bis 17.00 Uhr.

Zitadelle Petersberg

Der Petersberg ist eine etwa 231 Meter hoch gelegene Erhebung am Fuß des Domplatzes. Von der Zitadelle Petersberg aus hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt und den Domplatz.

Die Zitadelle ist eine ursprünglich kurmainzische, später preußische Stadtfestung des 17. bis 19. Jahrhunderts und gilt als eine der größten und besterhaltenen ihrer Art in ganz Europa. Am 1. Juni 1665 wurde der Grundstein der Zitadelle Petersberg gelegt, die anfangs noch Citadelle Johann Philippsburg hieß.

Ab 1963 war das Gelände der Öffentlichkeit teilweise zugänglich. Ab 1990 führten das Land Thüringen und die Stadt Erfurt Sanierungen in größerem Umfang durch. Heute befinden sich in den Gebäuden der Festung staatliche Ämter, Wohnungen sowie touristische und kulturelle Einrichtungen.

Der Erfurter Dom ist ein weiteres Wahrzeichen der Stadt. Wir haben uns jedoch die Besichtigung des Domes und einen ausgiebigen Stadtbummel entlang der vielen Straßen und Gassen für einen zukünftigen Aufenthalt in der Stadt vorgemerkt.

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