Der Nikolaikirchhof (auch Nikolaifriedhof) in Görlitz war im 12. Jahrhundert bis zur Eröffnung des kommunalen Friedhofs 1847 der Hauptbegräbnisort der Stadt Görlitz und gilt als seltenes Beispiel frühneuzeitlicher protestantischer Friedhofskultur. Auf dem Nikolaikirchhof ist ein Bestand von etwa 850 Grabmalen und Epitaphen zu sehen, von den ursprünglich mindestens 21 Grufthäusern sind noch 17 erhalten.
Erstmals erwähnt wurde er um 1305 im ältesten Görlitzer Stadtbuch. Aufgrund seines reichen Grabmal- und Epitaphenbestandes vom frühen 17. bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts sowie der Grufthäuser des 17. und 18. Jahrhunderts gilt er als seltenes Beispiel frühneuzeitlicher protestantischer Friedhofskultur. Der Nikolaikirchhof verkörpert den Typus eines protestantischen Gottesackers, wie er sich mit der Reformation entwickelte.
Martin Möller (in manchen Beschreibungen auch Moller), 1547 bei Wittenberg geboren, war Pfarrer der Peter-und-Paul-Kirche in Görlitz. Auf seinem Sterbebett wünschte sich der Pfarrer die Pflanzung einer jungen Linde auf seinem Grab. Nach über 400 Jahren kann man nun immer noch die Möller-Linde auf dem Nikolaikirchhof bewundern. Eine andere Version der Sage von der Linde lässt sich HIER nachlesen.
Die Nikolaikirche ist eine profanierte gotische Hallenkirche. Sie ist umgeben vom Nikolaikirchhof und wird als Ausstellungs- und Gedenkraum genutzt. Der Vorgängerbau war bis 1372 die einzige Pfarrkirche der Stadt. Die Grundsteinlegung für das heutige Bauwerk erfolgte im Mai 1452, die Weihe erfolgte nach vielen Bauverzögerungen aber erst am 8. Mai 1520. Im 17. und 18. Jahrhundert erfolgten nach einigen Bränden mehrere Umbauten.
Die Bedingungen zum Fotografieren waren suboptimal. Wir werden diesen beschaulichen Friedhof im Herbst noch einmal besuchen.
Öffnungszeiten:
April bis Oktober:
6:30 bis 21 Uhr
November bis März:
6:30 bis 18 Uhr
Allerheiligen,
Allerseelen, Totensonntag:
6:30 bis 20 Uhr
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