Eine Wanderung im Nebel

Zwischen den Jahren haben mein Mann und ich einen sehr schönen Spaziergang von Blankenese nach Rissen unternommen. Im Grunde war es schon eher eine Wanderung, denn am Ende kamen wir mit kleinen Abstechern nach hier und da auf 19 km. Das Wetter bot reichlich Nebel und sorgte so für eine mystische Stimmung.

Zunächst sind wir durch das Treppenviertel spaziert und dann am Elbufer entlang des Falkensteiner Ufers gelaufen. Über die Wittenberger Heide gelangten wir schließlich in den Hamburger Stadtteil Rissen. Auf dem Rückweg ging es über den Elbhöhenweg wieder zurück nach Blankenese.

Am Falkensteiner Ufer in Blankenese und Rissen liegt Hamburgs schönster Sandstrand. Der Strand erstreckt sich vom Leuchtturm Blankenese stadtauswärts über einige hundert Meter bis zum Leuchtturm Wittenbergen.

Der Leuchtturm Wittenbergen (Unterfeuer Wittenbergen) steht seit 2004 unter Denkmalschutz und gehört zu den ältesten Stahl-Leuchttürmen der Bauweise Treppenrohr mit Gratsparren. Der Bau der Stahlgittertürme begann 1899, auf Grund einer Fahrwasserveränderung der Unterelbe wurde das 30 Meter hohe und vier Tonnen schwere Unterfeuer im September 1905 um neun Meter nach Süden versetzt.

Die Wittenbergener Heide westlich des Elbstrandes ist ein idyllisches, aufgeforstetes Gebiet, in dem man wunderbar spazieren kann. Früher bestand fast das gesamte Gebiet aus Sandflächen, daher der Name Wittenbergen – „weiße Berge“. Das Gebiet ist geprägt durch die typischen Kratteichen. Kratt ist niederdeutsch und bedeutet Gestrüpp. Der Name bezieht sich auf die Wuchsform der Eichen, die durch wiederholten Schnitt im Laufe der Jahre ihre typische Form bildeten. Die Wittenberger Heide ist einer der letzten Standorte der gefährdeten Schachbrettblume. In den etwas höher gelegenen Lagen der Landschaft sind vor allem Besenheide und Borstengras ansässig. Auf den Wittenbergener Feuchtwiesen sind Amphibien wie der Grünfrosch und die Erdkröte heimisch. Der steile, sonnenbeschienene Elbhang bietet besonders der Zauneidechse einen idealen Lebensraum.1986 wurde die Wittenbergener Heide zum Naturschutzgebiet erklärt und seitdem von der NABU-Gruppe West betreut.

Der Elbhöhenweg ist gekennzeichnet durch steile Treppen mit antiken Metallgeländern, einem urigen, ausgetretenen Pfad, der sich in Serpentinen an den Elbhang schmiegt und durch immer wieder traumhaft schöne Blicke auf den Elbestrom mit seinen Inseln. Die Idee eines Elbhöhenwegs, der die historischen Gärten und Herrenhäuser in Altona und Blankenese mit Wedel verbindet, geht auf den ehemaligen Altonaer Bürgermeister Max Brauer und den ehemaligen Altonaer Bausenator Gustav Oelsner zurück. Was in den 1920er- und 1930er-Jahren erdacht wurde, existiert bis heute nur streckenweise. 

Der Sven-Simon-Park wurde dem ältesten Sohn des Verlegers Axel Springer gewidmet (Sven Simon als Pseudonym für Axel Springer junior). Er machte sich vor allem als Sportfotograf einen Namen. Mit 38 Jahren (1980) beging er Selbstmord.

Das älteste Schiffswrack am Falkensteiner Ufer ist der finnische Schoner und spätere Motorsegler „Polstjernan“. Das Schiff geriet am 20. Oktober 1926 auf dem Weg nach England im heutigen Nord-Ostsee-Kanal in Brand.

Das Schiffswrack „Uwe“ kenterte bei dichtem Nebel am 19. Dezember 1975. Zwei Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. Der Kapitän der „Uwe“ und 16 Mitglieder retteten sich zum Schiffsanleger Wittenbergen. Das Schiff wurde ans Falkensteiner Ufer geschleppt, wo das Vordeck bei Ebbe aus der Elbe ragt.

Zum Anschauen der Bilder auf die Galerie tippen.

Mit den Eindrücken dieser schönen Wanderung verabschiede ich das Jahr 2024. Ich hoffe, das neue Jahr wird nicht nur nebelig und grau wie auf den Bildern. Hamburg wird auch 2025 Ziel unserer Reisen sein, ich freue mich schon darauf.

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