Sacrow

Schlosspark Sacrow

Ich bin immer wieder erstaunt, was Deutschland für wunderschöne Ecken hat. Im Fernsehen sah ich einen Bericht über die Landschaftsgärten rund um die Havel und beschloss, da muss ich hin. Am Ende lagen 23 km Fußmarsch hinter uns…aber es hat sich gelohnt!

Heute nehme ich Euch in den Schlosspark Sacrow mit. Die Ursprünge des Ortes Sacrow gehen zurück auf ein Rittergut, welches im 14. Jahrhundert erstmals im Landbuch Kaiser Karls IV. erwähnt wird.

Das Sacrower Schloss

Das Sacrower Schloss in seiner heutigen Gestalt stammt aus dem Jahr 1773. Eine Besonderheit stellte schon in der Entstehungszeit ein großes Gewächshaus dar, welches sich direkt an den Südgiebel des Gebäudes anschloss. Im Jahr 1779 erwarb Heinrich Karl de la Motte Fouqué, aus Brandenburg kommend, das Gut und mit ihm das Herrenhaus. Sein Sohn, Friedrich de la Motte Fouqué, der spätere Dichter, verlebte hier einige Jahre seiner Jugend. 1840 erwarb König Friedrich-Wilhelm IV das Gut und Herrenhaus und gab er den Befehl zum Bau der Heilandskirche durch seinen Architekten Ludwig Persius, der auch das Herrenhaus erweitern sollte.  Der berühmte Landschaftsarchitekt Peter Joseph Lenné legte im Auftrag des Königs den Park an, der die Kirche mit einbezog und dessen Sichtachsen den Blick freiließen auf die benachbarten Schlösser Pfaueninsel, Glienicke und Babelsberg. Letztendlich hat der König das Schloss aber nie bewohnt.

1945 wurde das Schloss „Volkseigentum“ und diente fortan als Kinderheim und Erholungsheim für Verfolgte des Naziregimes. Mit dem Mauerbau zogen zunächst die Nationale Volksarmee und ab 1973 die Zollbehörden der DDR im Schloss ein. Das Gewächshaus wurde abgerissen, im Park entstanden Trainingsanlagen für die Spürhunde des Zolls.

1993 ging das Schloss in die Verwaltung der „Stiftung Preußische Schlösser und Gärten“ über. Es wurde begonnen, den Park nach den originalen Plänen Lennés wiederherzustellen und das Gebäude als Museum einzurichten.

Potsdam
Heilandskirche

Die Heilandskirche am Port von Sacrow

Die aufgrund ihrer Lage und ihres Stils außergewöhnliche Heilandskirche wurde 1844 errichtet. Friedrich Wilhelm IV wünschte sich eine Kirche in italienischem Stil mit freistehendem Glockenturm und beauftragte Ludwig Persius, anhand seiner Skizzen diese Kirche zu erbauen. Der Gartenkünstler Peter Joseph Lenné gestaltete nach 1842 das Gelände um das Kirchengebäude, die Bucht, den Park des Schlosses Sacrow und eines 1843/44 von Ludwig Persius im italienischen Stil umgebauten Fährpächter- und Gasthauses „Zum Doctor Faustus“ am östlichen Ende des Parks. Lenné schuf, wie in seinen Anlagen üblich, breite Spazierwege und weite Sichtachsen zu den Parkanlagen von Schloss Glienicke, Babelsberg, dem Neuen Garten und der Stadt Potsdam.

Ab 1961 lag die Heilandskirche im Bereich der Berliner Mauer und erlitt in dieser Zeit erhebliche Schäden.  Die Sperranlagen der DDR entlang der deutsch-deutschen Grenze verliefen direkt über das Kirchengelände. Der Campanile wurde zum Bestandteil der Sperrmauer gemacht, indem man die hohen Betonplatten an den Glockenturm ansetzte.  Als vom Wasser und dem Westberliner Ufer der Havel aus zu sehen war, dass der Verfall bedrohliche Ausmaße annahm, versuchten Westberliner auf politischem Wege das Gebäude zu retten. Durch die Initiative des damaligen Regierenden Bürgermeisters von Westberlin, Richard von Weizsäcker, und nach langwierigen Verhandlungen zwischen kirchlichen Stellen und den zuständigen Regierungsstellen der DDR, konnte 1984/85 das Äußere des Kirchengebäudes wiederhergestellt werden. Zu Beginn der Sanierungsmaßnahmen wurden die Apostelfiguren geborgen und ausgelagert (nach Paaren/Glien). Andere wichtige Teile der Innenausstattung, die 1981 beschädigt, aber noch vorhanden waren, gingen verloren. Nach dem Fall der Mauer wurde am Heiligen Abend 1989, nach knapp drei Jahrzehnten, wieder ein Gottesdienst in der Kirche gehalten. Der zu diesem Zeitpunkt noch zerstörte Innenraum der Heilandskirche erhielt nach aufwändiger Restaurierung in den Jahren 1993 bis 1995 sein heutiges Gesicht (Quelle: Wikipedia)

Sacrow
Sacrow

Wer in das Innere der Kirche blicken möchte, schaut bei Gretel vorbei. Bei uns war die Kirche leider geschlossen.

Vom Schlosspark Sacrow aus sind wir mit dem Wassertaxi weiter in Richtung Pfaueninsel gestartet…das zeige ich Euch ein anderes Mal.

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KOMMENTARE:

Schafe

22 Antworten zu „Schlosspark Sacrow“

  1. Liebe Lotta,
    ein herrliches Schloß´und ein wunderbarer Park. Danke für den so schönen Rundgang!
    Ich wünsche Dir einen zauberhaften und guten Tag!
    ♥ Allerliebste Grüße , Claudia ♥

  2. ich staune nicht nur über den schönen park… 23 km zu fuss… ist ein sportlicher , sehr sportlicher spaziergang!

  3. … hier schreibt man mir,,,diesen kommentar hätte ich schon öfters geschrieben :))))

    1. Das ist in der Tat lustig, liebe Elfi…Liebe Grüße

  4. Dort ist also mein Lieblingsbild entstanden, liebe Lotta! Total schön.. und wooow.. 23 km.. das ist schon mal eine Hausnummer.. lach! Da würde unser Kleiner streiken und unsere Hündin sich freuen ;)) Wunderschöne Bilder und vielen Dank für Deinen Bericht! Herzlichst, Nicole

  5. Ein schönes Schloss habt ihr besucht.
    Toll, dass nach der Wende alles wieder restauriert wurde.
    Liebe Grüße
    Anette

  6. Der Schloßpark ist wunderschön, vor allem der alte knorrige Baum! Danke fürs Mitnehmen,
    Alles Liebe Babsy

  7. Bin ganz froh, dass sie mit der Restaurierung noch nicht so weit gekommen sind. Mir gefällt das gesamte Ensemble aus Park, Schloss und Kirche genau so. Wenn dann die Goldfarbe und die Schnörkel dran sind und die Reisebusse kommen, geht der Charme verloren. Aber Erhalten ist gut. Ein traumhafter Ort.

  8. Habsch do glatt de Grüße vogessn 🙂

    1. Avatar von Himmelblau
      Himmelblau

      😉

  9. Ein tolles Schloss und eine außergewöhnliche Kirche.
    Und mit dem Kircheninneren habe ich es eh nicht so ;-))
    Jetzt bin ich mal gespannt, ob ich beim nächsten Mal wieder herunterscrolle und kurz dumm aus der Wäsche gucke…
    Liebe Grüße
    Jutta

    1. Avatar von Himmelblau
      Himmelblau

      Oh, was lässt dich denn so dumm aus der Wäsche gucken…? Ich stehe gerade auf dem Schlauch…Liebe Grüße.

      1. Ja, du weißt es womöglich gar nicht, aber die Kommentare gibt man jetzt bei dir oben ein (früher ganz unten).
        Und du weißt ja, die liebe Gewohnheit…

        1. Ach, sag bloß…oben? Schau an…Vielleicht kann man das ändern…muss ich gelegentlich mal schauen. Die liebe Gewohnheit…oh ja…verstehe ich…

  10. wunderschön dein Spaziergang…
    23 Km??Respekt ..
    und wieder tolle Informationen zu dem Gelände..
    sehr schöne Bilder
    liebe Grüße
    Rosi

  11. …ja was gibt es doch für schöne Fleckchen, liebe Lotta,
    und da ich nicht weiß, ob ich jemals dort hin komme, freue ich mich besonders, mit dir dort gewesen zu sein…den Post von Gretel habe ich urlaubsbedingt irgendwie verpasst,

    liebe Grüße Birgitt

  12. die potsdamer region gehört auch noch zu zielen, die ich sehr gern einmal besuchen möchte. bisher kenne ich dort nur sanssoucci. danke also für den guten tipp und die vielen infos!
    liebe grüße, mano

  13. Hallo Lotta,

    Ich wundere mich auch immer wieder was es für schöne Ecken gibt und was Du so alles findest.

    Dein Blog wird immer schöner 🙂

    Lieben Gruß
    Björn

    1. Avatar von Himmelblau
      Himmelblau

      Ich freue mich, lieber Björn, herzlichen Dank für das Kompliment! LG Lotta.

  14. Wieder ein Kleinod durch Dich kennengelernt. Ein Campanile in die Mauer gepresst…Und doch am Ende befreit, was für ein Bild!
    Liebe Grüße
    Andrea

  15. Hallo Lotta,
    …sieht schön aus dort,ich danke auch für die vielen guten Infos rund um das Schloss,Kirche und Park.
    Also da werde ich im nächsten Jahr,wenn es wieder wärmer ist,bestimmt mal vorbeischauen.
    Liebe Grüße
    Uta

    1. Liebe Uta, danke für deine fleißigen Kommentare, ich freue mich immer sehr darüber! Liebe Grüße.

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