Eine Hafenstadt in Flandern.
Antwerpen liegt an der Schelde, 88 km von der Nordsee entfernt. Um die Schifffahrt nicht zu behindern, gibt es in Antwerpen keine Brücken über die Schelde, sondern zahlreiche Tunnel. Urkundlich erwähnt wurde Antwerpen erstmals 726, erhielt 1291 das Stadtrecht, fiel 1430 an Burgund und 1477 an Habsburg. Im 16. Jahrhundert war sie die reichste Handelsstadt Europas. Nach den Wirren der Glaubenskriege bescherte die Gegenreformation ein weiteres „Goldenes Zeitalter“, in dessen Mittelpunkt die Maler Peter Paul Rubens und Anthonis van Dyck standen. Im zweiten Weltkrieg wurde Antwerpen schwer getroffen, es gab vor allem viele Verletzte und Tote zu beklagen.
Centraal Station
Der Zentralbahnhof im Stil der Neorenaissance ist ein grandioses Denkmal des Industriezeitalters. Die heutige Anlage aus den Jahren 1899 und 1905 erhielt eine 186 m lange und 66 m breite Bahnhofshalle aus Stahl nach einem Entwurf des Ingenieurs Clement Van Bogaert.
Rubenshaus
Das Rubenshaus ist die ehemalige Wohn- und Werkstatt von Peter Paul Rubens (1577–1640). Das um 1610 errichtete Bauwerk ist heute ein Museum zu seinem Leben und Werk und befindet sich unweit vom Hauptbahnhof.
Liebfrauenkathedrale
Die Liebfrauenkathedrale ist die Domkirche des Bistums Antwerpen. Die Kirche zählt zu den Höhepunkten brabantischer Baukunst. Ihr Turm mit seiner Höhe von 123 m und der filigrane Bauweise gehört seit 1999 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Es dauerte zwei Jahrhunderte, um diese außerordentliche Kirche fertig zu stellen.
Het Stadhuis.
Das Rathaus wurde zwischen 1561 und 1565 unter der Leitung von Cornelius de Vriendt errichtet. An der Fassade hängen neben den Fahnen aller 28 Mitgliedsländer der Europäischen Union auch die Fahnen der Länder, die in Antwerpen ein Konsulat haben. Das stattlichste Gebäude der Stadt hat eine Menge zu bieten..eine Renaissance-Fassade, herrliche Säle und viele Kunstwerke. Im Rathaus gibt es einen Hochzeitssaal, welcher mit Malereien von Lagye, die Hochzeiten verschiedener Epochen darstellen, verziert ist.
Diamantenviertel.
Antwerpen gilt als wichtigster Diamantenhandelsplatz der Welt. Neben vier Diamantenbörsen (die älteste und größte ist die Beurs voor Diamanthandel) haben sich etwa 1600 Diamantenfirmen und ein Diamantenmuseum angesiedelt. Rund 60 Prozent aller Rohdiamanten werden in Antwerpen gehandelt, Überwachungskameras und ausfahrbare Straßenbarrieren sorgen im Viertel für Sicherheit. Neben jüdischen Händlern beherrschen vor allem Jainistische Inder das weltweite Diamantengeschäft.
Antwerpen hat eine der größten jüdischen Gemeinschaften Europas, daher prägen orthodoxe Juden in einigen Vierteln das Stadtbild, besonders in der Nähe des Diamantenviertels am Bahnhof. Es gibt 22 Synagogen in der Stadt. Antwerpens Juden leben streng traditionell und scheuen den Kontakt zur Außenwelt. Es herrschen strenge Regeln, die das Leben bis ins kleinste Detail festschreiben und zahlreich sind wie Sand am Meer. Sogar die Reihenfolge beim Anziehen und Zuschnüren der Schuhe ist festgelegt. Koscheres Essen ist selbstverständlich.
Ich hätte mir gern das jüdische Viertel in der Nähe des Hauptbahnhofes näher angesehen, aber die Zeit war begrenzt…und die Kraft der Beine auch…zumindest vom Kind.
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