Und schon ist der dritte Monat des Jahres fast vorbei. Der Monat März war so vollgepackt, dass ich mich an seinen Anfang gar nicht mehr recht erinnern kann. Trotz Zeitmangel bin ich am Ende recht viel herumgekommen und habe insgesamt mit dem Auto über 1000 km zurückgelegt.
Nach langer Zeit besuchte ich wieder einmal bei schönstem Frühlingswetter die lohnenswerte Stadt Erfurt und staunte darüber, wie umfangreich eigentlich das Areal der Zitadelle Petersberg ist, ich hatte es nicht mehr auf dem Schirm. Außerdem war ich mit meinem Lebensgefährten auf der schönen Halbinsel Eiderstedt, flanierte am Strand von St. Peter-Ording entlang, besuchte das überaus charmante Herrenhaus Hoyerswort, erfreute mich am Anblick der wunderschönen Häuser von Friedrichstadt, beobachtete frisch geschlüpfte Lämmer und ihre Mütter, unternahm bei Windstärke 8 einen Fußmarsch zum Leuchtturm Westerheversand und stattete der Kirche St. Magnus in Tating einen Besuch ab. Herrlich war’s. Leider war die Zeit sehr knapp, so dass auf dem Rückweg nur wenige Stunden für Hamburg blieben.
Der Monat März hatte für mich aber noch mehr zu bieten. So hörte ich einen hochinteressanten Vortrag über Rilke und seine Frauen und lernte in ganz wunderbar inspirierender Umgebung Wissenswertes über die Kräuterkunde der Hildegard von Bingen. Im Rahmen meiner neuen Ausbildung staunte ich nicht schlecht, was der Vorname und seine Bedeutung für einen Einfluss auf familiäre Strukturen und Entwicklungen hat.
Im März gab es für mich bewegende, traurige und fröhliche Momente, eigentlich war alles dabei. Ich bin müde und geschafft, aber auch glücklich und zufrieden.
Moralischer Narzissmus.
Während ich doch recht beschäftigt war in meinem Mikrokosmos, stand die Welt natürlich nicht still. Man wird langsam mürbe bei all dem täglichen Irrsinn. So langsam komme ich mir vor wie in Zeiten, als die DDR in den letzten Zügen lag. Wirtschaft und Gesellschaft gehen mehr und mehr den Bach runter, doch die (grüne) Politik schaut blind nur noch in eine Richtung. Oberste Agenda scheint mittlerweile die Klimarettung zu sein. Was man darunter genau versteht, bleibt allerdings vage. Jedoch wird alles platt gemacht, was diesem Ziel im Wege steht.
Der Wiener Psychiater und Psychotherapeut Raphael Bonelli hat für diese politische und journalistische Dekadenz einen treffenden Begriff kreiert: Moralischer Narzissmus. Man hält sich für den Nabel der Welt und wertet Andersdenkende ab. Die eigene Weltanschauung wird dermaßen idealisiert, dass sie immer mehr zur einzig möglichen Meinung, ja zur Wahrheit schlechthin wird. Doch das kennen wir ja schon aus Corona-Zeiten. Die verheerenden Folgen der Corona-Ideologie der letzten drei Jahre sind kaum noch zu vertuschen.
Wir stecken tief in der Dekadenz; das Sensationelle gilt und nur einem strömt die Menge noch begeistert zu: dem baren Unsinn.
Theodor Fontane
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