Unsere zweiten Etappe des Urlaubes führte uns an die Müritz. Hier war ich vor gefühlten 30 Jahren nicht mehr, habe aber eine wunderbare Erinnerung an eine Rüstzeit in Röbel in meiner Jugend.
Müritz kommt aus dem Slawischen und heißt „kleines Meer“. Sie gehört zur Mecklenburgischen Seenplatte und ist der größte Binnensee, der komplett innerhalb Deutschlands liegt. Die Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung beträgt etwa 29 km, in Ost-West-Richtung etwa 13 km.
Ludorf
Unser Quartier befand sich in Ludorf in einer wunderschönen Gutshofanlage. Von hier waren es nur wenige hundert Meter bis zur Müritz. Ludorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Südmüritz. Die Dorfkirche Ludorf ist durch ihren achteckigen Grundriss als Oktogonkirche eine in der Backsteingotik seltene architektonische Besonderheit. Erstmalige Erwähnung fand der frühgotische Backsteinbau am 8. Mai 1346 durch den Bischof Burchard von Havelberg. Der Sage nach wurde sie jedoch schon rund 150-200 Jahre früher errichtet. Das Gutshaus Ludorf wurde 1698 erbaut und ist heute ein Hotel mit Restaurant*. Auf der Gutsanlage befinden sich weitere denkmalgeschützte Gebäude, wie die Stellmacherei, Ställe und das Gutsverwalterhaus.
Röbel
Die Stadt Röbel liegt am Westufer der Müritz und wurde erstmals urkundlich erwähnt im Jahr 1227. Im 13. Jahrhundert wurden die Marienkirche in der Altstadt, die Nikolaikirche (1275) in der Neustadt und ein Büßerinnenkloster (um 1250) erbaut. Vorrangig traufständige (die Dachtraufe eines Gebäudes steht an oder parallel zur Straße), zumeist zweigeschossige Fachwerkhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert beherrschen das Stadtbild. Die Windmühle im holländischen Stil stammt aus der Zeit nach 1805.
Die Marienkirche in Röbel ist eine evangelische Pfarrkirche im gotischen Stil. In DDR Zeiten fanden unter der Leitung des Pfarrers Otto-Ernst Drephal (1939-2009) in den kirchlichen Räumlichkeiten Bibelrüstzeiten statt, an denen auch Mitglieder des Thomanerchors teilnahmen. Das Besondere daran war, dass sich die Wohn-und Schlafräume innerhalb der Kirche befanden. Den Turm der Kirche kann man von Mai bis Oktober gegen eine kleine Gebühr besteigen, der Ausblick lohnt sich sehr. Für mich ist die Kirche und die Stadt Röbel mit ganz wunderbaren Erinnerungen verbunden.
In Röbel habe ich eines der leckersten Eissorten meiner Reise gegessen: Luftikuss-Eis*.
Waren an der Müritz
Wenn man sich am Westufer der Müritz befindet, dann lohnt es sich, auch einen Abstecher nach Waren zu machen. Waren ist ein Kurort an der Müritz und hat rund 21.000 Einwohner. Waren ging im frühen 13. Jahrhundert aus einer slawischen Siedlung hervor, wurde durch westfälische Siedler im Rahmen der Deutschen Ostsiedlung ausgebaut und war acht Jahrzehnte lang die Residenzstadt der Fürsten von Werle.
Die Altstadt sowie der Stadthafen mit seinen zahlreichen Restaurants und Ausflugsschiffen ist sehr sehenswert. Sehr empfehlen kann ich auch den Schaugarten am Tiefenwarensee, den man problemlos zu Fuß von der Altstadt aus erreichen kann. Hier kann man auf etwa 16.000 qm Fläche eine bunte Pracht an Pflanzen entdecken und bewundern. Betrieben wird der Schaugarten durch das Lebenshilfswerk Waren, eine gemeinnützige GmbH als Träger von Einrichtungen der Behinderten- und Jugendhilfe in Waren (Müritz) und Neustrelitz. Geöffnet ist der Garten vom 01. März bis zum 30. September täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr, vom 01. Oktober bis zum 28. Februar von montags bis freitags von 10:00 bis 14:30 Uhr. Der Schaugarten ist wirklich sehr sehenswert. Leider stand die Sonne bei meinem Besuch sehr hoch, Fotos waren schwierig, übrigens auch in der Stadt, dort kamen noch Massen von Menschen hinzu, denn es war Markttag.
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