Aschaffenburg

Anfang Oktober bin ich mit meinem Mann nach Aschaffenburg gereist. Anlass war der Wohnortwechsel meiner jüngsten Tochter, die hier in Aschaffenburg ein Studium begonnen hat. Ich war sehr neugierig, in welchem neuen Wohn- und Wirkungsbereich sie nun leben wird.

Aschaffenburg ist eine Mittelstadt im bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken und hat rund 73.000 Einwohner. Sie liegt an der Nordwestecke des Mainvierecks an der Mündung der Aschaff in den Main.

Erste Siedlungsspuren auf dem Gebiet Aschaffenburgs stammen bereits aus der Steinzeit. Vorläuferin der heutigen Stadt war eine spätantike Höhensiedlung auf dem Stadtberg, die vom späten 4. bis ins späte 5. Jahrhundert n. Chr. besiedelt war. 1144 erhielt Aschaffenburg das Marktrecht und 1161 Stadtrechte.

Fünf Brücken überqueren in Aschaffenburg den Main, insgesamt 6 Parks laden zum Spazierengehen und Erholen ein. Das Wahrzeichen der Stadt ist das Schloss Johannisburg. Im Ostturm des Schlosses ist seit 1969 in dessen achtem Stock ein Turmglockenspiel aus 48 Glocken (4 Oktaven) installiert, welches dreimal täglich automatisch erklingt.

Das heutige Schloss wurde in der Zeit von 1605 bis 1614 vom Straßburger Baumeister Georg Ridinger als Bauwerk der Renaissance an alter Stelle neu erbaut. Von 1814 bis zum Ende der Monarchie 1918 gehörte das Schloss der Bayerischen Krone. Heute ist der Freistaat Bayern Eigentümer, und die Anlage wird von der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen verwaltet. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss im März und April 1945 im Zuge der Schlacht um Aschaffenburg durch mehrere Bomben und durch Artilleriebeschuss schwer getroffen und brannte fast vollständig aus. Nach dem Krieg wurde die äußere Gestalt fast vollständig wiederhergestellt.

Im Schloss zu besichtigen sind eine Gemäldegalerie mit Werken von Lucas Cranach d. Ä., die Schlosskapelle mit Renaissancealtar, Kanzel und Portalskulpturen von Hans Juncker, die Paramentenkammer mit Ornaten aus dem ehemaligen Mainzer Domschatz, die Korkmodellsammlung antiker Bauten, die mit klassizistischem Mobiliar ausgestatteten Fürstlichen Wohnräume und das Städtische Schlossmuseum.

Wegen der Platzverhältnisse um das Schloss Johannisburg, mit einem Kapuzinerkloster in unmittelbarer Nähe, konnte nie ein repräsentativer Schlossgarten in barockem Stil angelegt werden. So entstand die etwas verwinkelte Anlage am Mainufer mit ihren schmalen, geschwungenen Wegen, Laubengängen und Pergolen, Wänden und Sitznischen, Fußgängerbrücken und weiteren Architekturelementen. Im Schlossgarten befindet sich auch der vom Erzbischof und Kurfürsten Friedrich Karl Joseph von Erthal erbaute Frühstückspavillon und das Pompejanum.

Das Pompejanum, erbaut in den Jahren 1840 bis 1848 nach Plänen des Hofarchitekten Friedrich von Gärtner, ist ein Nachbau einer römischen Villa. Es wurde durch König Ludwig I. in Auftrag gegeben. Es sollte als Anschauungsobjekt dienen, um ein Studium der antiken Kultur zu ermöglichen. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Pompejanum schwer beschädigt. In der Nachkriegszeit wurden aus dem Gebäude Kunstwerke gestohlen. Ab 1960 wurde das Pompejanum in mehreren Phasen wieder restauriert und vervollständigt. Eine 2018 in Texas aufgefundene römische Büste, vermutlich Sextus Pompeius, wurde 2023 an das Museum zurückgegeben.

Unterhalb des Pompejanums befindet sich der traditionsreichste Weinberg Aschaffenburgs. Wegen der geringen Größe des Weinbergs ist der Ertrag stets sehr begrenzt und kommt praktisch nicht in den Handel. Traditionell wird der „Pompejaner“ nur bei Empfängen der Stadtverwaltung ausgeschenkt oder zu besonderen Anlässen überreicht.

Bitte zum Anschauen der Bilder auf die Galerie klicken.


Öffnungszeiten Schloss:

April-3. Oktober: 9-18 Uhr
4. Oktober-März: 10-16 Uhr 
Montags geschlossen
(außer: 6. Januar, Ostermontag, 1. Mai, Pfingstmontag, 15. August, 3. Oktober, 1. November)

Geschlossen am:
1. Januar, Faschingsdienstag,
24., 25. und 31. Dezember


In Aschaffenburg haben wir uns noch zwei Sehenswürdigkeiten angesehen, den Park Schönbusch und den Altstadtfriedhof. Über beide wird in einem gesonderten Post zu lesen sein.

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