Backsteingotik

Ich gebe zu, die schönsten Kirchen Deutschlands stehen für mich an der Küste.
Ich liebe die Backsteinbauten.
Die Verwendung von Backstein begann im 12. Jahrhundert, Grund war eigentlich das Fehlen von geeignetem Naturstein zum Bauen im norddeutschen Kulturraum. Charakteristisch ist einerseits das Fehlen von figurativen Bauplastiken, die mit Backsteinen nicht zu realisieren waren, andererseits die reiche Gliederung durch gemauerte Ornamente und Flächenstrukturierungen durch den Wechsel von roten und glasierten Ziegeln und weiß gekalkten Wandflächen (Quelle Wikipedia).
Auch in Wismar trifft man auf zahlreiche Backsteinbauten. Besonders faszinierend finde ich die Kirchenbauten. Von den drei gotischen Hauptkirchen (NikolaikircheGeorgenkirche und Marienkirche) war am Ende des Zweiten Weltkriegs nur noch die Nikolaikirche weitgehend erhalten. Die anderen beiden großen Stadtkirchen waren durch Fliegerbomben schwer beschädigt.
Die Nikolaikirche wurde als dreischiffige Basilika von 1381 bis 1487 als Kirche der Seefahrer und Fischer erbaut und im 2. Weltkrieg vergleichsweise wenig zerstört.
Das Kirchenschiff gehört mit einer Gewölbehöhe von 37 Metern zu den höchsten Deutschlands. Schon allein, wenn man in einem der Seitenschiffe steht, wirkt der Kirchenraum gewaltig.
Seit 2002 steht der Kirchbau auf der Liste des UNESCO Kulturerbes. Sie ist wirklich eine wunderschöne Kirche, deren Besuch sich unbedingt lohnt!
Von der zweiten Hauptkirche Wismars, der Marienkirche, ist nur noch der Turm übrig. Im April 1945 wurde die Kirche durch Luftminen stark beschädigt. Obwohl Hauptpfarrkirche und Ratskirche, erlitt 1960 das Kirchenschiff ein ähnliches Schicksal wie die Universitätskirche in Leipzig, es wurde auf Befehl der DDR-Regierung gesprengt.
Die dritte Hauptkirche, die Kirche St. Georgen, wurde ebenfalls im zweiten Weltkrieg stark beschädigt, entkam aber in DDR-Zeiten einer Sprengung und verfiel. 1990 begann man mit dem Wiederaufbau der Kirche, der bis heute noch nicht vollständig abgeschlossen ist. Die zukünftige Nutzung der Georgenkirche liegt in einer Kombination von Gotteshaus und Kulturkirche.
Maße des Kirchbaues:
Höhe des Turmstumpfes: 36 m
Länge: 78 m
Breite: 44 m
Querschiffbreite: 57 m
Gewölbehöhe des Quer- und Hauptschiffes: 35 m
(Quelle: Wikipedia)
2014 eröffnete man eine Aussichtsplattform auf dem Dach der Kirche. Diese ist sehr bequem mit dem Fahrstuhl erreichbar und man hat einen wunderbaren Blick über die Stadt Wismar und den Hafen.
Wer Wismar noch nicht kennt, den habe ich hoffentlich jetzt neugierig gemacht…;-).
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20 comments
  1. Guten Morgen, liebe Lotta,
    Backsteinbauten, ja, die sind einfach wundervoll!
    Die gezeigten Kirchen sind sehr beeindruckend und schön! Danke für die tollen Bilder! Was ich prima finde, ist die Aussichtsplattform auf der Kirche St. Georgen … der Ausblick ist wirklich wunderbar!
    Ja, Du hast mich wieder ein Stück neugieriger auf Wismar gemacht!
    Ich wünsch Dir einen schönen und fröhlichen Wochenteiler!
    ♥ Allerliebste Grüße , Claudia ♥

  2. Hallo Lotta,
    Wismar haben wir vor Jahren bei unserem Besuch mal angeschaut. Ja, die Kirche ist schon
    sehr gewaltig.
    Aber noch beeindruckender fand ich St. Marien in Lübeck.
    Es gibt so viele wunderbare gerade Backsteinkirchen, da hat jede etwas für sich.

    Lieben Gruß Eva

  3. Ach, es gibt noch so viele Städte, in denen ich nicht war. Wismar gehört auch dazu, aber vielen Dank für die Eindrücke von den letzten Tagen und heute. So reist man wenigstens ein klein wenig mit und kommt aus seinen eigenen veir Wänden raus 😉
    LG. Susanne

  4. …auf jeden Fall sehenswert, liebe Lotta,
    mir gefallen die Backsteinbauten auch sehr gut…schön, dass du uns hier die Kirchen zeigst, denn wann ich da mal hin komme, steht in den Sternen,

    lieber Gruß nach Leipzig,
    Birgitt

  5. So komplett anders sehen die Kirchen im Norden aus, wie bei uns im Süden. Aber genau das gefällt mir so gut. Die Nikolaikirche muss sehr beeindruckend sein, wenn man von ihr steht.
    Liebe Grüße
    Anette

  6. Ich bin natürlich völlig voreingenommen als Bewohnerin des Hilligen Kölle, einer Stadt, die in ihrer mittelalterlichen Blüte so viele Kirchen hatte wie das Jahr Tage 😉 Außerdem bin ich eine Anhängerin der wunderbaren romanischen Kirchen Südfrankreichs und der barocken Wiens und der kleinen protestantischen Holzkirchen im Bergischen und und und…
    Das Langschiff mit seinem Gewölbe ist sehr schön…
    LG
    Astrid

  7. Wow – tolle Gebäude, ich mag Kirchen – egal aus welchem Material erbaut 😉
    Aber diese Backsteingotik hat schon was muss ich sagen.

    Wer kommt nur auf die schreckliche Idee Kirchen zu sprengen 🙁 zum Glück sind diese Zeiten, zumindest bei uns hier vorbei.

    Liebe Grüße
    Björn 🙂

  8. backsteine geben den kirchen einen besonderen styl und finde sie einfach grandios ! selber habe ich wenig solche kirche gesehen – in lueneburg zum beispiel und in der naehe kirche hippolit von amelinghausen – oder von aussen bei den durchfahrten … danke für deine schöne innen-bilder der kirchen !

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