In der Nähe meiner neuen Heimat befindet sich der Clara-Zetkin-Park. Hier stehen wunderschöne alte Bäume. Majestätisch wachsen sie seit Jahrzehnten in den Himmel.
Die geplante Rodung des Hambacher Forstes für die Braunkohle schlägt hohe Wellen. Der Hambacher Forst ist derzeit ein Wallfahrtsort. Unter dem Motto „Wald retten – Kohle stoppen“ vom Bund für Umwelt und Naturschutz demonstrierten bereits zahlreiche Menschen gegen die Abholzung von Bäumen und die Ausweitung des Braunkohleabbaus. Das ist mehr als verständlich. Kohle gilt nicht gerade als die sauberste Energiequelle und Bäume brauchen Jahrzehnte, um in den Himmel zu wachsen.
Nur wenige Kilometer entfernt vom Hambacher Forst wird derzeit der Aachener Münsterwald abgeholzt … für Windkrafträder. Erstaunlicherweise sucht man hier Demonstranten vergeblich. Offensichtlich scheint es ein Unterschied zu geben in der Wahrnehmung, für welchen Zweck Bäume fallen sollen. Der Zweck heiligt die Mittel … Fledermäuse scheint es im Aachener Münsterwald nicht zu geben, Schwarzstorch und Rotmilan haben keine Stimme.
Windkrafträder stehen für „grüne“ Energie. Im Aachener Münsterwald werden also Bäume für „grüne“ Energie geopfert. Mir erscheint das ein wenig absurd. Warum nutzt man nicht brachliegende ehemalige Braunkohleabbaugebiete, um Windparks zu eröffnen? Ist von Windkraft erzeugte Energie wirklich so „grün“? Wie sieht es mit den Nebenerscheinungen von Windkraftanlagen aus? Ich denke hier vor allem an den Infraschall … Inwieweit beeinflussen Windkraftanlagen die Flora und Fauna von Waldgebieten? Wieviele Vögel werden jährlich durch die Rotorblätter der Windräder geschreddert? Beeinflusst das Geräusch der Rotorenblätter das Brutverhalten der Vögel … oder am Ende auch alle anderen Waldbewohner? Fragen über Fragen.
Verlinkt bei Ghislana und ihrem Naturdonnerstag.
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