Ein weihnachtlicher Bummel durch Jena

In jeder Adventszeit versuche ich, einen für mich neuen Weihnachtsmarkt in Mitteldeutschland zu entdecken. In diesem Jahr sind mein Mann und ich nach Jena gefahren, um dort ein wenig durch die adventlich geschmückte Stadt zu bummeln. Vermutlich war ich zuletzt als Kind in der Innenstadt von Jena, leider konnte ich mich an Details nicht mehr erinnern.

Jena ist eine deutsche Universitätsstadt und kreisfreie Großstadt in Thüringen. Sie liegt an der Saale und hat rund 111.000 Einwohner. In Jena befindet sich die Friedrich-Schiller-Universität, die 1558 gegründet wurde. Außerdem ist Jena bekannt für ein Zentrum der deutschen Optik- und Feinmechanikindustrie rund um das Unternehmen Carl Zeiss. Das Kombinat Carl Zeiss mit etwa 60.000 Mitarbeitern war seinerzeit auch das größte Kombinat der DDR. 

Auf dem Marktplatz steht eine große bronzene Statue, das Hanfried-Denkmal. Das Bronzestandbild zeigt den Kurfürsten Johann Friedrich den Großmütigen (Hanfried), der als Begründer der Jenaer Universität gilt. 

Der achtseitige Rathausturm wurde 1755 errichtet und trägt eine schmuckvolle Kunstuhr, die als zentrale Figur den „Schnapphans“ enthält. Die Büste aus koloriertem Eichenholz wurde um 1500 gefertigt und schnappt bei jedem Glockenschlag zur vollen Stunde vergeblich nach einer goldenen Kugel. 

Die evangelische Stadtkirche St. Michael ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Nach zwei romanischen Vorgängerbauten wurde die Hallenkirche ab 1380 in mehreren Etappen errichtet. Schutzpatron ist der Erzengel Michael, der auch das Jenaer Stadtwappen ziert. Zweimal predigte Martin Luther von der in Stein gehauenen Kanzel.

Friedrich Schiller hielt sich an keinem anderen Ort so lange auf wie in Jena. Der Dichter, Historiker und Philosoph lebte hier zehn Jahre lang. Schillers Gartenhaus zeugt noch vom Wirken und Schaffen des Dichters in dieser Stadt.

Im Zweiten Weltkrieg warfen Alliierte 870 Tonnen Bomben auf Jena ab. Die Bombenangriffe verursachten schwere Schäden und Totalzerstörungen, ein großer Teil des Stadtzentrums wurde vernichtet. Verloren gingen u. a. das Haus am Markt, in dem Goethe und Schiller ihren Freundschaftsbund geschlossen hatten, das Griesbachsche und Bachsteinsche Haus, das Stadtmuseum und der historische Burgkeller. 

Sehr reizvoll für Bewohner und Gäste ist die wunderschöne Landschaft in der Umgebung von Jena. Deutschlands schönster Wanderweg mit 91 km purem Wandervergnügen, die SaaleHorizontale, läuft hier entlang und bietet einen schönen Panoramablick auf die Stadt.

Leider hatte der Wetterbericht nicht wirklich Wort gehalten. Für einen längeren Stadtbummel war es zu ungemütlich kalt, so dass es bei einem Streifzug durch die Stadt und über den Weihnachtsmarkt geblieben ist.

Zum Ansehen der Bilder bitte auf die Galerie klicken.

Die Adventszeit ist eine Zeit, in der man Zeit hat, darüber nachzudenken, wofür es sich lohnt, sich Zeit zu nehmen.

Gudrun Kropp

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KOMMENTARE:

Schafe

2 Antworten zu „Ein weihnachtlicher Bummel durch Jena“

  1. Hallo Lotta,
    sehr schön, in Jena war ich vor gefühlten 30 Jahren einmal und habe dort auch das Haus von Friedrich Schiller, ein Schwabe bitte, gell, besucht.
    Der Friedrich soll so schwäbisch gesprochen haben, dass er in Jena bei seinen Vorlesungen einen Übersetzer gebraucht hat.
    Ich kann mich an dieses Haus von Schiller nicht mehr so erinnern, nur noch an eine Wendeltreppe. Aber sonst hat mir Jena sehr gut gefallen.
    Tja und die Bombenangriffe, die hat nun mal jede Stadt mehr oder weniger erlebt.
    Es ist wohl keine Altstadt, dank an Herrn Harris, davongekommen.
    Hoffentlich schmort er dafür in der Hölle und kann dem Adolf guten Tag sagen.
    Auch wieder ansprechende Bilder, das kann man sagen.
    Alles Liebe und Gute, ich glaube aber, wir lesen uns nochmals.
    Grüße Eva

    1. Sehr interessant, liebe Eva, was Du da vom Friedrich berichtest. Schon erstaunlich, wie weit die Dichter und Denker damals so im Land herumgekommen sind, obwohl die Reise mit der Pferdekutsche lange gedauert hat und man weder Internet noch Telefon zur Kommunikation hatte ;-).
      Ich hoffe, es schmort so mancher ewig in der Hölle, denn auf der Erde scheint es mit der Gerechtigkeit und Gerichtsbarkeit nicht weit her zu sein. Liebe Grüße.

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