Im Juni führten mein Mann und ich unsere Entdeckungsreise durch den Freistaat Thüringen fort und besuchten in diesem Rahmen auch die Fachwerkstadt Schmalkalden.
Schmalkalden ist eine Stadt im Südwesten des Freistaates Thüringen. Die Fachwerk- und Hochschulstadt liegt südwestlich des Thüringer Waldes im Landkreis Schmalkalden-Meiningen am Zusammenfluss der Schmalkalde und der Stille sowie der Schmalkalde und der Werra.
Schmalkalden tauchte im Jahre 874 erstmals als „Villa Smalacalta“ in einer Urkunde auf, wurde 1250 in einer Urkunde als Stadt erwähnt und erhielt 1335 das Stadtrecht von Gelnhausen. Als Exklave und Mittelpunkt der Herrschaft Schmalkalden gehörte die Stadt seit 1360 zur Hälfte, ab 1584 vollständig knapp 600 Jahre lang zu Hessen. Mit der Auflösung der Provinz Hessen-Nassau durch die NS-Regierung zum 1. Juli 1944 wurde die Stadt mit dem gesamten Landkreis Herrschaft Schmalkalden in den Regierungsbezirk Erfurt eingegliedert und damit Teil des Landes Thüringen.
Schmalkalden war im Zweiten Weltkrieg zweimal das Ziel von Luftangriffen schwerer strategischer Bomber der 8th US Air Force. Am 6. Februar 1945 wurde der Baubestand der Altstadt erheblich getroffen. Besonders die Gebäude in der Haindorfsgasse, vorwiegend zwei- und dreigeschossige, meist verputzte Fachwerkhäuser des 16. bis 18. Jahrhunderts, sowie Teile der Marktbebauung erlitten schwere Schäden.
Der mittelalterliche denkmalgeschützte Altstadtkern besitzt ca. 90 % Fachwerkbauten aus dem 16.-18. Jahrhundert. In dem um 1520 errichteten Fachwerkhaus am Lutherplatz, jetzt Lutherhaus, wohnte Dr. Martin Luther vom 7. bis 26. Februar 1537 wärend der bedeutendsten Tagung des Schmalkaldischen Bundes. Er veröffentlichte seine berühmten Schmalkaldischen Artikel, die als Glaubensbekenntnis der ev.-luth. Kirche ihren Weg in die Welt nahmen.
Das Schloss Wilhelmsburg war eine Nebenresidenz der Landgrafen von Hessen. Es ist eine der bedeutendsten Renaissanceanlagen in Mitteldeutschland, die bis heute kaum bauliche Veränderungen erfahren hat und nahezu im Originalzustand erhalten ist. Das über der Stadt gelegene Schloss ist eine Vierflügelanlage mit nahezu quadratischem Grundriss. Zu den umfassenden Außenanlagen gehören Exerzierplatz, Torwächterhaus, Lustgarten, Küchengarten, Gefängnisturm (Kristallturm), Marstall sowie Back- und Brauhaus.
Der Renaissance-Garten wurde unter der Regentschaft von Landgraf Moritz von Hessen geschaffen. Ab 2014 konnte er mithilfe historischer Pläne wiederhergestellt und neu gestaltet werden. Die oberste Terrasse zieren geometrische Ornamente aus Buchsbaum, während sich auf der untersten Ebene alte, seltene Obstsorten finden.
Leider befand sich das Schloss während unseres Besuches unter umfangreichen Restaurierungsarbeiten. Die Gebäude waren zum Großteil eingerüstet. Trotzdem war der Besuch der Schlossgarten-Anlage sehr lohnenswert. Vom Schloss aus hat man einen sehr schönen Rundblick über die Stadt Schmalkalden.
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