Wenn Hotels und Jugendherbergen geschlossen sind, bleibt einem reiselustigen Bürger nur die Möglichkeit, Tagesausflüge zu nutzen. Der große Vorteil ist, dass man seine mittelbare Umgebung genauer kennenlernt und Orte besucht, an denen man normalerweise auf der Autobahn vorbeigefahren wäre.
So ein Ort ist die Kleinstadt Nossen. Von der Autobahn A14 aus wird man auf diesen Ort vor allem durch die Silhouette des Nossener Schlosses aufmerksam. Als Kind bin ich außerdem auf dem Weg nach Freiberg durch diese kleine Stadt gekommen.
Nossen ist eine Kleinstadt im sächsischen Landkreis Meißen und liegt an der Freiberger Mulde. Sehenswürdigkeiten sind das auf einem Felssporn gelegene Schloss Nossen sowie das Kloster Altzella. Nossen hat seinen Namen von einem Geschlecht derer von Nossen, welches hier in bischöflichem Auftrag einen Streifen Landes mit Bauern besiedelte. Der Name, wahrscheinlich auch das Geschlecht der Herren von Nossen, ist slawischer Herkunft. Das Wort wird aus dem Sorbischen „Nosno“ (nos = nase) abgeleitet, was mit „Siedlung an einer vorspringenden Felsnase“ übersetzt werden kann (Quelle: Wikipdia).
Bastei-Aussicht
Beginnend am Geschwister-Scholl-Gymnasium kann man eine zauberhafte Spazierrunde entlang der Freiberger Mulde unternehmen. Dazu wendet man sich zunächst der Treppe hinter dem Gymnasium zu, um am Ende zur „Bastei-Aussicht“ zu gelangen. Ihr Name rührt daher, dass es von hier oben ein wenig anmutet, als wäre man in der Sächsischen Schweiz unterwegs. Die Aussicht bietet einen wunderbaren Rundblick auf das Muldental. Der Rückweg führt entlang der Freiberger Mulde. Von hier hat man einen schönen Blick auf das Nossener Schloss.
Die imposante Schlossanlage geht auf eine Burg zurück, die wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts errichtet wurde. Die Burg befand sich damals im Besitz der Ritter von Nozin, deren Geschlecht hier erstmals 1185 in der Person des Petrus de nozin urkundliche Erwähnung fand. Kurfürst August ließ 1554–57 unter Nutzung von Grundmauern und Gewölben der Burg sowie von Abbruchmaterial des Klosters Altzella den mit seinen drei Halbtürmen markanten Westflügel des heutigen Schlosses als Reise- und Jagdunterkunft errichten. Nach 1910 begann man, das Schloss vor allem für Wohnraum zu nutzen. Teile des Schlosses wurden ab 1954 außerdem als Museum verwendet.
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Kloster Altzella
Eine weitere Sehenswürdigkeit des Ortes Nossen ist das Gelände des ehemaligen Klosters Altzella. Den Besuch dieses geschichtsträchtigen Ortes kann ich wirklich nur empfehlen. Das ehemalige Zisterzienser-Kloster mit seiner teilweise noch gut erhaltenen Mauer ist heute eine Mischung aus romantischem Park mit Ruinen und renovierten Gebäuden, es dient verschiedenen kulturellen und religiösen Zwecken.
Zunächst tritt man ein in die Schreiberei, um sich ein Ticket zu lösen. Durch das Konversenhaus, welches ursprünglich die Bibliothek beherbergte, gelangt man in den Klosterpark. Von der Stiftskirche selbst ist leider bis auf Umrisse nichts mehr vorhanden. Im Areal steht seit 1787 ein von Kurfürst August III. vollendetes Mausoleum, in welchem die Gebeine der beiden Herrscher Markgraf Friedrich der Ernsthafte und Friedrich der Strenge gebettet sind. Im Landschaftspark trifft man auf die Ruinenreste der Abtei, des Ostflügels, der Schüttgebäude und des Sommerrefektoriums. Die Ruine des Sommerrefektoriums war im 19. Jahrhundert Inspirationsquelle für Maler wie Caspar David Friedrich und Carl Gustav Carus.
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Sehr empfehlenswert für Gartenfreunde ist der Besuch der angrenzenden Klostergärtnerei. Hier finden sich neben schönen Stauden und Gehölzen auch besondere Dekorationsobjekte.
Adresse:
Zellaer Str. 10
01683 Nossen
Webseite:
Öffnungszeiten:
Montag geschlossen
Dienstag -Freitag 10-17Uhr
Samstag, Sonntag 10-18 Uhr
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