Zeit für einen Kaffeeplausch

Heute treffe ich mich mit Björn vom Blog “Alltagserinnerungen”.

 

 1.Lieber Björn, ich möchte mich zum Plaudern gern mit Dir in einem Café treffen, welches empfiehlst Du mir?

Hallo Lotta, da kann ich gleich zwei Vorschläge machen.
Einmal das Café Heuneburg, es hat täglich frische Kuchen und alle selbst gemacht. Das Gebäude ist in achteckiger Form gebaut – wirklich schön ;-).

Dann habe ich noch einen Tipp, das Café Baur, es liegt bei Grasellenbach mitten im Wald und ist bekannt wegen der Sammelleidenschaft seiner Inhaberin. Sie sammelt nämlich Kaffeetassen und die hängen im Café teilweise an der Decke 😉 also genau das richtige für mich „alten“ Sammler ;-).

Dann gehen wir zunächst ins Café Heuneburg…und das nächste Mal ins Café Baur…;-)

2. Kaffee oder Tee?

Dann nehme ich Tee, wobei mein Lieblingsfavorit eher „Kaba“ (also Kakao) wäre 😉

Kaffeemaschine

3. Du wohnst im schönen Hessen am Nordrand des Odenwaldes. Gibt es eine typische  kulinarische Köstlichkeit, die Du mir empfehlen kannst?

Ob es jetzt eine Köstlichkeit ist, lasse ich mal dahingestellt Lotta 😉

Aber ein typisches Gericht für uns ist wohl „Handkäs mit Musik“, sprich Handkäse mit einer Marinade aus Zwiebeln, Essig und Öl, Pfeffer und Salz. Dazu meist noch einen „Ebbelwoi“, also Apfelwein.  Mein Geschmack ist es nicht 😉

Auch sehr gerne gegessen wird die Wurstplatte mit der typischen Hausmacher Wurst, Leberwurst, Blutwurst und Schwartenmagen – Du kennst das sicher. Auch Schlachtessen sind sehr beliebt, wobei häufig nicht mehr frisch geschlachtet wird dafür.

Generell dominiert bei uns das Schwein die Küche mit *lach* hatte ja früher jeder auf seinem heimischen Hof 😉

Also ich persönlich habe nichts gegen Schweinefleisch…;-)

4. Wie würdest Du den „typischen Hessen“ charakterisieren?

Also das öffentliche Bild des typischen Hessen ist ein Mensch der gerne „Handkäs mit Musik“ und „Ahle Worscht“ isst und dazu einen „Schoppe Ebbelwoi „ aus dem „Geriffelte“ trinkt.

Heinz Schenk stellte wohl für viele den typischen Hessen dar.

Aber grundsätzlich sind wir in Hessen schon mit der Sprache total unterschiedlich. Im TV kommt meist so der Rhein-Main-Slang vor, wir hier im Süden sprechen aber eher Rheinfränkisch (-„Ourewällerisch“). Quasi so ein Mittelding aus dem Fränkischen aus Niederfranken und dem Dialekt, welcher in Rheinhessen vorkommt.

Meine erste Begegnung mit Bürgern aus dem ehemaligen Westdeutschland hatte ich in Ungarn…Es waren Hessen…und die waren SEHR sympathisch…Seitdem habe Hessen bei mir ein Stein im Brett…;-)

5. Welche hessische Stadt magst Du am liebsten und warum?

Ganz klar Darmstadt. Teilweise ging ich hier schon zur Schule und arbeite seither auch hier, das verbindet irgendwie. Die Stadt hat im Krieg viel erleiden müssen und viel der früheren Bausubstanz ging dadurch verloren (fast die gesamte Stadt war zerstört, die Feuer sah man bis in den Odenwald).

Nur noch vereinzelt findet man die Anzeichen der früheren Residenzstadt, nicht zu vergessen war Darmstadt auch in der Zeit von 1918 bis 1933 die Hauptstadt von Hessen.

Mir gefällt, dass es hier überall noch viel Natur in der Stadt gibt – nicht umsonst nannte man sich früher „Die Stadt im Walde.“.

6. Das Bundesland Hessen hat eine Vielzahl von Schlössern und Burgen zu bieten. Welche drei kannst Du mir besonders empfehlen?                                                                                                                            

 Ich liebe Burgen und Schlösser, wie Du sicher weißt.

Besonders gefallen hat mir das Schloss Fasanerie mit seinen wunderbaren Sammlungen aus der Antike und ganz besonders die Porzellansammlung. Das Schloss ist heute im Besitz der Hessischen Hausstiftung der Familie der Landgrafen von Hessen.

Hier im Odenwald gefällt mir die Burg Breuberg, das ist die größte Burganlage hier im Odenwald, die finde ich ziemlich beeindruckend.

Mein dritter Favorit ist das Schloss meiner Heimat, Schloss Lichtenberg. Es ist einer der frühesten Renaissancebauten im Odenwald und überragt das komplette Fischbachtal sehr imposant. Leider gibt es nicht wirklich viel darin zu sehen, denn die Darmstädter Großherzöge haben es bereits sehr früh nicht mehr richtig genutzt.

Mir gefallen aber auch die vielen Burgen und Ruinen am Rhein und Neckar, der zumindest ja teilweise zu Hessen gehörig ist.

Ich schaue ja gern mal hr-Fernsehen…da gibt es immer wunderbare Sendungen über Burgen und Schlösser…

7. Dein Hobby ist es, alte Gebrauchsobjekte zu sammeln, zu restaurieren und zu bewahren. Wie bist Du zu dieser Leidenschaft gekommen?*

lach* hast Du lange Zeit?

Geschichte interessierte mich schon immer, auch in der Schule, es war mein Lieblingsfach. Vielleicht hat dies die Grundlage zu meiner späteren Sammlung gelegt, unbewusst.

So um das Jahr 2000 hatte ich ein Faible für Country und im Garten hing ein altes Wagenrad, welches von einem Wagen meiner Groß- oder Urgroßeltern stammte.

Die Witterung machte ihm mit der Zeit zu schaffen und ich entschloss mich es (aus Erinnerungsgründen) zu ersetzen. Also fuhr ich tief in den Odenwald und kaufte mir ein „nicht so wichtiges“ als Ersatz 😉

Der Mann, den ich dort traf war ein Sammler und ich war von vielen Stücken ganz begeistert. Hier liegt der Startschuss meiner heutigen Sammlung. Seither entdecke ich immer wieder ganz interessante Sachen, aber leider ist die Fläche begrenzt und ich bin ja kein Messie 😉

 

8. Gibt es ein bestimmtes Sammlerobjekt, nach dem Du noch auf Suche bist und welches Du unbedingt noch auftreiben möchtest?

Ich sage immer „ich suche nichts, ich finde“. Denn ich lasse mich gerne von den alten Dingen überraschen. Ein Traum wäre ein Orchestrion, aber das ist mir dann etwas zu groß *lach*

9. Du sammelst auf Deinem Blog Wörter, die vom Ausstreben bedroht sind. Gibt es einen typischen  hessischen Begriff, der heute kaum noch verwendet wird?

*überlegt* *überlegt immer noch*

Ich denke die Dialekte sterben langsam aus, viele Sachen hier im Süden sind in anderen Regionen gar nicht geläufig.

Aber ich mag solche Wörter wie „Hannebambel“  *lach*

10. Was hast Du Dir zuletzt Schönes gekauft?

Eine schöne Kaffeemaschine von Rowenta aus den 1930er Jahren. Sie arbeitet nach dem Vakuumverfahren und ist noch wunderbar intakt – werde ich noch auf dem Blog vorstellen.

Dazu noch einen ganzen Schwung interessanter alter Prospekte *lach* ich liebe diese Erinnerungsstücke aus dem vergangenen Alltag hat 😉

Lieber Björn, ganz herzlichen Dank für diesen wunderbaren Kaffeeklatsch…Sollte es Dich mal zu mir nach Sachsen verschlagen, dann sage Bescheid…Auch hier gibt es schöne Schlösser und Burgen…;-)

 

View Comments(17)
  • mila
    mila
    3 März, 2016at 6:30 am

    Schade, dass sich dieser herrliche Affe nicht so richtig sammeln lässt. Ein bißchen gemein ist es ja, dass Hannebambels Bedeutung nicht aufgelöst wird… Ich rätsel immer noch.
    Die Liebe zu alten Dingen, deren Faszination und dieses “Finden statt suchen” das kenne ich auch… LG mila

    reply
  • Eva
    Eva
    3 März, 2016at 7:03 am

    Hallo,
    des isch aber schee, ond die Dialekte sterbet aus? Noi, des glaub i net. :-))
    Zumindeschd die Schwoba net.

    Aber die Schwaben werden ja manchmal ein bisschen komisch angeschaut, wegen dem Dialekt, der einer der “schlimmsten” nach dem sächsichen ist.

    Nett, dass du heute Björn in deiner Runde hast, das ist ja der Fotograf. Da muß ich auch noch hin.

    Danke für den netten Bericht und an Euch Beide einen lieben Gruß
    Eva

    reply
  • mano
    mano
    3 März, 2016at 7:20 am

    ein hesse, wie schön!! nach björns beschreibung bin ich dann ja auch eine echte hessin, so von wegen handkäs, ahle worscht un ebbelwoi (wobei ich letzteren lange nicht mehr genossen habe). den “blauen bock” mit heinz schenk musste ich als kind immer im fernsehen ertragen, weil er der lieblingsmensch meines vaters war…
    vielleicht noch ein aussterbendes wort für dich, lieber björn: troddewaar (für nicht-hessen: bürgersteig).
    es hat mir große freude gemacht, bei diesem kaffeeklatsch dabeizusein und liebe lotta, ich bin ja froh, dass ich auch einen stein bei dir im brett habe (auch als nordhessin hoffentlich!).
    liebe grüße, mano

    reply
  • Gretel
    Gretel
    3 März, 2016at 9:31 am

    Den hessischen Dialekt habe ich im Ohr. Ich habe Verwandtschaft in Hessen und eine Zeit lang auch einige Freunde. In Darmstadt war ich zuletzt zu einer großen Jugendstilausstellung, muss auch schon mehr als 15 Jahre her sein.
    Mir gefällt das sehr, dass hier immer Menschen aus den verschiedenen Regionen plauschen und uns immer etwas Spezielles über ihren Landstrich erzählen.
    Habe wieder gerne und mit viel Freude gelesen.
    Liebe Grüße

    reply
  • jahreszeitenbriefe
    jahreszeitenbriefe
    3 März, 2016at 9:46 am

    Nun hab ich einen Ohrwurm, die Stimme meines geliebten, aber inzwischen verstorbenen hessischen Schwiegervaters…, der war so richtig zum Liebhaben ;-). Herzliche Grüße Ghislana

    reply
  • Astridka
    Astridka
    3 März, 2016at 11:07 am

    Danke, dass ich den Björn bei dir näher kennen lernen durfte!
    Übers Bloggen sind wir uns nicht näher gekommen, obwohl wir von Geburt an denselben Dialekt ( „Ourewällerisch“ ) gelernt haben und an den ( zwar verschiedenen ) Rändern des wunderschönen Odenwaldes aufgewachsen sind. Vielleicht liegt es daran, dass er Hesse und ich Badenserin bin ( und inzwischen eben doch eine echte Kölsche )…
    Aber der Kaffeplausch heute ist mir Anlass, mal wieder bei ihm vorbeizuschauen, du Netzwerkerin ;-)!
    LG
    Astrid

    reply
  • Katala
    Katala
    3 März, 2016at 11:28 am

    Danke für die Vorstellung. Ein Mensch, der alte Gebrauchsgegenstände liebt – seinen Blog werde ich gleich einmal besuchen.
    Dir noch einen schönen Tag
    Lieben Gruß
    Katala

    reply
  • bente
    bente
    3 März, 2016at 11:39 am

    Wie schön!
    Besonders gefallen hat mir: „… ich suche nichts, ich finde“.

    Danke, dass ich mit am Tisch sitzen durfte – Monika

    Liebe Lotta,
    bei mir kann ich leider nix anderes als bogspot einbinden – irgendwo muss da bei “mir” ein Fehler liegen – also bitte verzeihe – ich gucke regelmäßig, aber schreibe vielleicht nicht mehr so oft.

    reply
  • Nicole/Frau Frieda
    Nicole/Frau Frieda
    3 März, 2016at 1:42 pm

    Heinz Schenk.. lach!! Wisst Ihr beiden eigentlich, wie lange ich nicht mehr an diesen Menschen gedacht habe?? Aber ich kenne ihn.. also so lange ist meine Kindheit doch schon her ;)) Meine Oma hat die Sendung mit dem “Bembel” geliebt!! Aber ich komme vom Thema ab!! Nett, Dich einbissel kennenzulernen, Björn. Bisher sind wir wohl noch nicht übereinander gestolpert. Und Lotta, vielen Dank für Dein buntes Blogger-Cafe-Plausch-Potpourrie ;)) Macht es Euch noch gemütlich.. hey.. und am besten mit Kaba!! Lieben Gruß, Nicole

    reply
  • Birgitt
    Birgitt
    3 März, 2016at 2:13 pm

    …ein Retter verloren gehender Worte, wie interessant, da muß ich mal auf deinem Blog schauen, was ich da finde…
    und stimmt, hessisch verbinde ich auch vorrangig mit Heinz Schenk…
    schön, dass ich beim Kaffeeplausch wieder dabei sein durfte,

    lieber Gruß
    Birgitt

    reply
  • Jutta von siebenVORsieben
    Jutta von siebenVORsieben
    3 März, 2016at 5:54 pm

    Ein Mann in der Bloggerwelt? Wie konnte das passieren?? ;-))))
    Hat Spaß gemacht mit euch zweien, wobei ich jetzt schon gerne wüsste, was Hannebambel nun denn eigentlich ist? Muss ich erwähnen, dass ich die Idee, Worte vor dem Aussterben (oder auch Ausstreben, hihihi) zu retten toll finde?
    Und mit Heinz Schenk bringe ich Hessen jetzt mal lieber nicht in Verbindung ;-))
    Liebe Grüße
    Jutta

    reply
  • Björn
    Björn
    3 März, 2016at 6:14 pm

    Hallo Lotta,

    hat mir viel Freude gemacht unser Kaffeeklatsch 😉

    Hoffe ich kann Deine Blogbeiträge nun wieder regelmäßig lesen, dieser tauchte gar nicht bei mir auf 🙁 Nun, dann komme ich halt “von Hand” vorbei *lach*

    Ich werde es mir jedenfalls merken und wenn ich in Sachsen bin, dann gebe ich Bescheid 😉

    Lieben Gruß und vielen Dank
    Björn 🙂

    reply
  • holunder
    holunder
    3 März, 2016at 8:44 pm

    Schön, wieder jemanden hier anzutreffen, den man noch nicht kannte. Wieder so ein Fundstück 😉
    Liebe Grüße
    Andrea

    reply
  • Andrea
    Andrea
    3 März, 2016at 10:27 pm

    Da kommen irgendwie Heimalgefühle auf. Als Kind habe ich viel Zeit in Hessen verbracht und bin mit Ahler Worscht und Eppelwoi groß geworden. Wobei der Odenwald nicht mein Einzugsgebiet war.
    Schöner Klatschnachmittag…
    Andrea

    reply
  • Claudia
    Claudia
    3 März, 2016at 6:08 am

    Liebe Lotta, lieber Björn,

    danke für diesen wunderschöen Kaffeeplausch!
    Das Cafe mit den Kaffeetassen, das würde ich auch gern mal besuchen und den Hannebambel ( ein ungeschickter Kerl oder so ähnlich ), der ist mir auch geläufig, auch wen ich aus der Pfalz komme *lach*
    Es hat sehr viel Spaß gemacht , Euch beiden zu lauschen!

    Ich wünsche Euch einen schönen und fröhlichen Wochenteiler!
    ♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥

    reply
  • Pamy
    Pamy
    3 März, 2016at 9:57 am

    Juchhu…. ein Odenwälder – wenn auch ein hessischer… ich vertrete hier ja eher den badischen Teil dieser Gegend (sowie Astrid da sind/waren wir quasi Nachbarn)… Aber den Hannebammbel kennt man hier auch…. ein Wort welches ich sogar immer wieder mal in Gebrauch habe 🙂

    Björn und seinen Blog kenne ich noch gar nicht, deshalb ist Dein Kaffeeplausch wirklich was Schönes und Tolles… man lernt auch mal wieder andere kennen. Das ist schön und deshalb geh ich jetzt gleich mal auch auf seinem Blog stöbern – neugierig wie ich bin.

    LG
    Pamy

    reply
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