Heute bei mir zu Gast…
Sigrun wohnt dort, wo ich einen Teil meiner Kindheit verbracht habe…
1. Liebe Sigrun, ich möchte mich zum Plaudern gern mit Dir in einem Café treffen, welches empfiehlst Du mir?
Da brauche ich eigentlich gar nicht lange zu überlegen. Ich weiß ja, dass du das Traditionscafe Andelt am Untermarkt beim Dom liebst. Dort kaufen wir Sonntags immer leckere Brötchen. Aber Stammgast bin ich in der Kaffeerösterei Momo in der Korngasse. Es vergeht kaum eine Woche, dass ich nicht dort bin. Deine geliebte Freiberger Eierschecke gibt es natürlich auch, weil die Jungs nicht nur rösten können, sondern auch super backen.
Freiberger Eierschecke…ist wirklich die Königin unter den Kuchen…eigentlich gibt es nichts Besseres…;-).
2. Kaffee oder Tee?
Ich bin ein typischer Leipziger Kaffeesachse…und ich brauche einfach früh meinen Kaffee, um in die Gänge zu kommen. Wenn ich mit dir ins Café gehe, werde ich mir wahrscheinlich einen Capucchino bestellen. Da wir von einer chinesischen Bekannten oft leckeren Tee geschenkt bekommen, trinke ich tagsüber auch gerne mal grünen Tee. Ein absolutes No-Go ist Kamillentee für mich….dabei ist der so gesund.
Kamillentee geht für mich auch gar nicht…ich gebe zu, ich mag nicht einmal den Duft besonders…;-)
3. Wie bist Du zum Bloggen gekommen?
Ich habe eine Freundin in Erlagen, die ein Jahr vor mir mit dem Bloggen angefangen hat. Sie schreibt hauptsächlich über Lebensphilosophien. Einer ihrer beliebtesten Beiträge dreht sich um verlassene Eltern. Das war der allererste Blog, den ich regelmäßig gelesen habe und ganz scherzhaft habe ich mal zu ihr gesagt: ,Weißt du, wenn ich Bloggen würde, dann würde ich über unseren Garten schreiben und wie schwierig es ist, in dieser Gegend zu Gärtnern.’ Kurze Zeit später hatte ich dann meinen eigenen Blog. Ich habe einfach damit angefangen, ohne vorher irgendwelche Gartenblogs gelesen zu haben und war dann ganz überrascht, wie viele tolle Blogs es schon gab. Das erste mal, dass ich überhaupt erfahren habe, dass es so etwas wie Blogs gibt, war im Kino, als ich Julie&Julia mit Meryl Streep geschaut habe….ein wunderbarer Film.
4. Dein Blogname „Steiniger Garten“ verrät, dass das Anlegen und Bewirtschaften Deines Gartens mit Schwierigkeiten verbunden ist. Welche Tipps könntest Du jemandem geben, der mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hat.
Zuerst mal würde ich einen guten Physiotherapeuten empfehlen, der die verspannten Muskeln wieder lockert oder eine Dauerkarte fürs Schwimmbad, wenn es dort einen Massage-Whirlpool gibt. Ich hatte in der ersten Zeit ständig Schmerzen in den Schultern und im Ellenbogen. Seit dem ich TaiChi mache, ist es weg. Aber Spaß beiseite…gutes Werkzeug ist enorm wichtig. Da geht nicht das Billig-Angebot aus dem Supermarkt. Sonst hat man ganz schnell einen abgebrochenen Spatenstiel. Mein Lieblingswerkzeug, die Grabegabel, hat keine einzige gerade Zinke mehr. Kurzzeitig hatten wir sogar mal zwei Spitzhacken. Ich denke, das sagt alles. Pflanzen wachsen auch super in Töpfen und Gemüse in Hochbeeten. Das ist für mich entspanntes Gärtnern.
5. Du bist sehr mit dem Naturschutz verbunden, welcher Bereich liegt Dir dabei besonders am Herzen?
Eigentlich liegt mir fast alles am Herzen, was mit dem Menschen und der Natur zu tun hat. Da man sich aber nicht für alles engagieren kann, versuche ich meinen kleinen bescheidenen Anteil dazu beizutragen und im eigenen Garten nachhaltig zu gärtnern, um den ökologischen Fußabdruck möglichst gering zu halten. Ich unterstütze gerne unseren Bürgergarten, der ebenfalls ein Naturgarten ist. Dort gibt es zum Beispiel einen Naturteich, in dem sich der Freiberger Bergmolch wieder heimisch fühlen soll. Ihm wurde durch die zunehmende Bebauung und extensive Landwirtschaft der Lebensraum genommen.
6. Wenn Du in die Kommunalpolitik gehen würdest, welches Problem wäre aus Deiner Sicht am dringlichsten zu lösen?
Als ich nach Freiberg gezogen bin, habe ich diese Stadt zuerst mit unserem vorherigen Wohnort Erlangen verglichen. Mein Sohn war 4 Jahre und ich habe mir Sorgen gemacht, wie er hier selbständig am Straßenverkehr teilnehmen soll. Es passieren immer wieder Unfälle mit Kindern in der Stadt. An dieser Stelle muss unbedingt mehr getan werden. Es fehlen Spielstraßen, ordentliche Radwege und verkehrssichere Schulwege. Auch Spielplätze gibt es viel zu wenig.
Schau an…Freiberg als eine verkehrsunsichere Stadt…hätte ich jetzt gar nicht so gedacht…
7. Du wohnst in Freiberg/Sachsen. Was sollte man sich unbedingt dort ansehen, wenn man nur einen Tag Zeit für die Stadt hat?
Wenn du mich das erste mal in Freiberg besuchst und die Stadt noch nicht kennst, was ja bei dir nicht der Fall ist, dann würde ich mit dir einen kleinen Stadtrundgang machen und die schönsten Sehenswürdigkeiten besuchen, wie den Dom, das Schloss, die schönen Kirchen und vielleicht sogar einen Abstecher in den Park. Für den zweiten Besuch empfehle ich dir dann die Terra Mineralia im Schloss Freudenstein. Dafür braucht man aber schon etwas Zeit. Wenn du am Bergbau interessiert bist, solltest du die ehemalige Grube ‚Reiche Zeche‘ unbedingt aufsuchen.
8. Wir beide haben uns persönlich auf der Buchmesse kennengelernt. Welche Literaturrichtung interessiert Dich besonders?
Da gibt es gar keine Frage…du wirst mich bei den Gartenbüchern finden. Vielleicht schaue ich noch mal kurz beim Knaur-Verlag vorbei, ob Sabine Ebert gerade eine Lesung hält. Aber sie kommt auch regelmäßig in ihre ehemalige Wahlheimat, so dass es weniger wichtig ist.
9. Mit welchem Schriftsteller würdest Du gern einen schönen Abend verbringen?
Ich bin mir nicht sicher, ob ich das wirklich möchte. Ich plaudere lieber mit Freunden, die ich kenne. Ich lese allerdings gerade das Buch ‚Achtsam gärtnern’ von Stefanie Syren und ich glaube, mit ihr könnte man einen wunderbaren lauen Sommerabend auf der Terrasse verbringen und dabei den Garten genießen.
10. Mit was hast Du Dir zuletzt eine Freude gemacht?
Ich mache eigentlich lieber anderen eine Freude. Daher ist das schwierig, zu sagen. Ich freue mich darüber, wenn ich es geschafft habe, mich zu reduzieren und mein Chaos, was ich manchmal verbreite, wieder in Ordnung gebracht zu haben….was gerade der Fall ist. Es macht mir großen Spaß, meine Wohnung umzugestalten, auch wenn das bei mir kein Blogthema ist. Ich gehe also genau so gerne in ein Möbelhaus, wie in Gärtnereien.
So, liebe Lotta. Jetzt habe ich aber noch mal eine Frage an dich? Warum hast du mich eigentlich nicht nach der Heimat gefragt?
Ich hoffe jetzt mal ganz stark darauf, dass Du vor allem Sachsen mit dem Begriff Heimat verbindest…;-). Wir beide wissen, was Sachsen für eine wunderbare Heimat sein kann und dass es dort sehr viele aufgeschlossene, großherzige, freundliche und liebenswerte Menschen gibt, die mit Fremdenfeindlichkeit und Rassismus so gar nichts am Hut haben. Wer schon häufiger unser schönes Sachsen besucht hat, der weiß das auch…
Ganz lieben Dank, liebe Sigrun, für dieses wunderbare Plauderstündchen…
Wir treffen uns wieder auf der Leipziger Messe…ich freue mich schon.
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