Die stolze Stadt.
Gent ist mit rund 260.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Flandern. Im Mittelalter wuchs Gent durch den blühenden Tuchhandel sowie durch das Flachs- und Leinengewerbe und das Stapelrecht auf Getreide zu einer der größten und bedeutendsten Städte Europas heran. Ab Ende des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts verfiel Gents Wirtschaft zunehmend, die Stadt entwickelte sich aber gegen Ende des 18. Jahrhunderts dann zu einer der ersten industrialisierten Städte auf dem europäischen Festland.
Möchte man einen Rundblick über die Stadt haben, empfiehlt sich der Aufstieg auf den 95 m hohen Belfried, einem Glockenturm aus dem 14. Jahrhundert. Von hier aus hat man einen fantastischen und vor allem ungestörten (also nicht durch Gitter verstellten) Ausblick auf die Stadt. Auf der Turmspitze findet sich ein „Genter Drachen“, der symbolische Wächter der Stadt und ihrer Privilegien.
Vom Belfried aus blickt man gegen Osten auf die St.-Bavo-Kathedrale und gegen Westen auf die Sint-Niklaaskerk. In der St.-Bavo-Kathedrale findet sich der Genter Altar, ein Flügelaltar von Jan van Eyck.
Gent weist neben den Sakralbauten eine große Anzahl historischer Profanbauten auf, vor allem Giebel- bzw. Gildenhäuser und auch andere Gebäude. Besonders sehenswert ist laut Reiseführer Gent bei Nacht, da die ganze Innenstadt mit einem ausgeklügelten Illuminationskonzept mit passiver Beleuchtung angestrahlt wird. Leider lag Gent von unserer Ferienwohnung zu weit weg, um sich die Stadt auch bei Nacht anzuschauen.
Der mittelalterliche Hafen mit seinen einzigartigen historischen Gebäuden, die sich im Wasser des langen Flusses spiegeln, ist der Treffpunkt der Stadt und Bootsanlegestelle für zahlreiche Boote, mit denen man Gent per Wasser erkunden kann. Eine Bootstour dauert rund eine Stunde und ist sehr zu empfehlen. Wir hatten einen sehr lustigen Bootsführer, der in vier Sprachen uns von der Stadt erzählte…in jeder Sprache ein anderes Detail.
Die Stadtsilhouette wird durch „die drei Türme“ dominiert…dem Turm der St.-Bavo-Kathedrale, dem 95 m hohen Genter Belfried und dem Turm der im Stil der Scheldegotik am Kornmarkt errichteten Sint-Niklaaskerk.
Mir hat Gent sehr gut gefallen. Die Stadt ist nicht unbedingt mit dem behaglichen Brügge vergleichbar, aber aus meiner Sicht deswegen nicht weniger sehenswert. Die Stadt ist, ähnlich wie Brügge, nicht an einem Tag in ihrer Vielfalt zu entdecken, wir müssen deshalb wiederkommen…
Wer von Euch war schon mal in Gent?
Schreibe einen Kommentar