…Spuren der Vergänglichkeit…
an alten Gebäuden, die dadurch Geschichten erzählen.
Ich bin in der ehemaligen DDR aufgewachsen. Spuren der Vergänglichkeit an Häusern begleiteten mich in meiner Kindheit tagtäglich. Für die Sanierung von Häusern war oft kein Geld vorhanden. Touristen, die aus den alten Bundesländern stammten, waren…vor allem auch kurz nach dem Mauerfall…oft entsetzt über den Zustand der Städte, empfanden die Wohnsituation als abstoßend und bedrückend.
Ich bin sehr dankbar dafür, dass Leipzig nach der Wende so einen unglaublichen Aufschwung erlebt hat, Häuser saniert und das Stadtbild durch ansehnliche Neubauten ergänzt worden ist. Trotzdem empfinde ich immer wieder ein besonderes Gefühl von „Heimat“, wenn ich auf unsanierte Häuser stoße, die ihren wunderbaren Charme des Vergänglichen versprühen.
Und für so manches Objekte war es in der Vergangenheit durchaus ein Segen, dass kein Geld für die Sanierung vorhanden war…
Die
liebe Ghislana hat für die Aktion „Bilder Pingpong“ ein wunderbares Foto herausgesucht, was gut zu diesem Thema passt.
Ich habe es noch leicht „verschönert“ und hoffe, es gefällt.
Das Haus steht in Freiberg in der Meißner Gasse 32. Ursprünglich war es ein Renaissancebau, wurde später umgebaut und den Bedürfnissen der Bewohner angepasst (um 1681 und 1877). Ich habe im Netz einen Karl Emil Tröger aufgespürt, er stammte aus Voigtsberg bei Freiberg und ist 1916 im ersten Weltkrieg gefallen…vielleicht war er mit dem Emil Tröger dieses Ladens verwandt.
Wäre es nicht spannend, wenn man für einen Tag die Zeit noch mal zurückdrehen, sich einen Korb schnappen und in Emil Trögers Laden stöbern könnte…?
„Warum die Vergänglichkeit fürchten, wo wir doch von ihr leben.“
Manfred Hinrich
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