Ich gebe zu, Wanderungen zählten in der Vergangenheit nicht unbedingt zu meinen bevorzugten Hobbys. Doch im Zuge der Reiseeinschränkungen infolge der Corona-Maßnahmen hatte ich überlegt, wie ich meine Heimat Deutschland noch besser kennenlernen könnte. So bin ich auf den „Rother-Verlag“(*) gestoßen. Im August haben sich mein Partner und ich auf die ersten Wanderungen begeben.
Das Sprottetal im Süden des Altenburger Landes
Im Altenburger Land gibt es eine Menge Sehenswürdigkeiten zu bestaunen. Unsere Wanderung startete in Nöbdenitz, einem Ortsteil von Schmölln. Hier trifft man auf eine „1000jährige“ Eiche (Schätzungen liegen zwischen 800-2000 Jahren).
Unsere Wanderung führte dann entlang des Wassererlebnispfades Sprotte. Dieser Pfad ist ein neun Kilometer langer Wanderweg entlang des kleinen Flusses Sprotte. Hier kommen auch Kinder auf ihre Kosten, denn es gibt Vielfältiges zu entdecken und auszuprobieren. An der Rothemühle kann man eine Rast einlegen und Bauernhoftiere bestaunen.
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Burg Posterstein
Burg Posterstein, auch Stein genannt, ist eine Höhenburg auf einem Felsvorsprung über dem rechten Ufer der Sprotte. Im Museum der 800 Jahre alten Burg Posterstein erhält man Zugang zur Geschichte der Region im Dreiländereck Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. In der Burg finden jedes Jahr zahlreiche Trauungen im historischen Ambiente mit Möbeln aus dem 16. und 17. Jahrhundert statt.
Die ehemalige Burgkapelle befindet sich am Nordhang des Burgberges. Der in seinen Grundelementen spätgotische Bau wurde mehrfach umgebaut, zuletzt 1901. Wer die Kapelle besichtigen möchte, muss sich an die Kirchgemeinde wenden. Im Inneren findet sich sehenswertes barockes Holzschnitzwerk.
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Museum Burg Posterstein geöffnet von Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr. Von November bis Februar Dienstag bis Freitag von 10.00 bis 16.00 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertag von 10.00 bis 17.00 Uhr.
Von der Burg aus wandert man entlang von Feldern und der A4 weiter in Richtung Schlosspark Tannenfeld.
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Schlosspark Tannenfeld
Inmitten einer altehrwürdigen, idyllischen Parkanlage liegt das Anwesen Tannenfeld, bestehend aus einem Schloss und einer Reihe großzügig um das Zentrum angeordneter, individuell gestalteter Häuser.
Erbaut unter Herzogin Anna Dorothea von Kurland im Jahr 1815, entwickelte sich das Anwesen Anfang des 19. Jahrhunderts zu einem Zentrum des philosophischen und politischen Diskurses, der Musik und Dichtkunst im Geiste der Pariser Salons des 18. Jahrhunderts. Bedeutende Gäste der Herzogin waren Zar Alexander I., Napoleon, Graf von Metternich, Jean Paul und Friedrich Arnold Brockhaus. Auch Johann Wolfgang von Goethe kam hier gern zum Mittagessen vorbei.
1899 erwarb Dr. Arthur Tecklenburg das Anwesen in Tannenfeld, um eine private Heil- und Pflegeeinrichtung für Gemüts- und Nervenkranke einzurichten. Zu diesem Zweck wurden das Schloss sowie das Haus „Planegg“ Schritt für Schritt erweitert und weitere Bettenhäuser, Villen sowie zwei Liegehallen gebaut. In den sogenannten Liegehallen wurden Patienten auch zu kühleren Jahreszeiten, in mehrere Decken gehüllt, zur Ruhe gelegt.
Prominenter Gast der Nervenheilanstalt war 1912 und 1919 der bekannte Schriftsteller Hans Fallada. Schon in jungen Jahren kämpfte er mit depressiven Verstimmungen und einer Alkohol- und Morphinsucht. In Tannenfeld schrieb Fallada seine ersten Gedichte und übersetzte Bücher.
Von1951 bis 1985 wurde die Anlage Tannenfeld als Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie unter der Leitung des Direktors Rolf Schubert weitergenutzt. Bis 2004 fungierten ein Teil der Gebäude als Pflegeheim. Seit 2011 stehen die Häuser auf dem Tannenfelder Areal leer und warten seit 2017 mit dem Verkauf an eine Investorengruppe auf eine Wiedererweckung aus dem Dornröschenschlaf.
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Das Areal ist für die Öffentlichkeit täglich von 09.00 bis 18.00 Uhr zugänglich. Der Schlosspark ist zu jeder Jahreszeit sehenswert, aber besonders lohnt sich der Besuch zur Rhododendren- und Azaleenblüte und zur Narzissenzeit.
(*)Anmerkung: Dieser Post enthält unentgeltliche Werbung.
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