Medien sind allgemein Mittel oder Verfahren, mithilfe derer Informationen in Form von Texten, Bildern und Tönen verbreitet werden können. Sie dienen vor allem dazu, Menschen zu informieren, zu bilden und zu unterhalten. Die Inhalte dieser Medien verfasst in der Regel ein Jounalist oder Reporter. Dazu recherchieren sie Quellen, bewerten Informationen und machen daraus Nachrichten für die Öffentlichkeit. So zumindest die Theorie.
Journalismus trägt zur öffentlichen Meinungsbildung bei. Er wird deshalb oft als vierte Gewalt im Staat bezeichnet. Doch Macht lässt sich missbrauchen. Es ist erschreckend mit anzusehen, wie in der heutigen Zeit mediale Macht missbraucht wird.
So kann man mit entsprechender Wortwahl Meinungen geschickt lenken. Ein Linksautonomer, der z. B. im Stadtteil Leipzig-Connewitz mit Gewalt und Zerstörungswut versucht, seine Ziele durchzusetzen, wird in der LVZ als Aktivist bezeichnet. Dagegen werden Demonstranten, die friedlich für bürgerliche Freiheiten eintreten, als Verschwörungstheoretiker, Coronaleugner und Esoteriker verunglimpft.
Lenken kann man Meinungen auch, wenn man bewusst Fakten weglässt oder den Fokus sehr einseitig setzt. So gab es nach dem Demonstrationswochenende in Berlin Ende August zahllose Artikel über die Vorfälle am Reichstag, kaum ein Journalist befasste sich jedoch mit der zahlenmäßig weitaus größeren Menge von friedlichen Demonstranten, die an der Siegessäule und den Zufahrtsstraßen gegen die Einschränkung ihrer bürgerlichen Rechte auf die Straße gingen.
Journalismus besteht heute in erster Linie aus Meinung und Haltung, gründliche Recherche war gestern. So gibt es zwar bisher keine stichhaltigen Beweise für die Schuld an Nawalnys Vergiftung, aber man greift schon mal die russische Regierung an. Im Mai 2019 lagen Bild und Süddeutscher Zeitung das gesamte Video-Material im Fall des österreichischen Vizekanzler Heinz-Christian Strache vor, man pickte sich aber gezielt die Passagen heraus, die Strache diskreditieren konnten und beeinflusste so den Wahlausgang.
Die Beeinflussung der Leser gelingt auch hervorragend durch gezielt gesetzte Überschriften, die mit dem eigentlichen Inhalt des Beitrages nur noch wenig zu tun haben oder Zahlenbeispielen, die aus dem Zusammenhang gerissen werden oder den Sachverhalt nur ungenügend wiedergeben. So spricht man beispielsweise von steigenden Coronazahlen, ohne dann konkret darauf einzugehen, ob es sich hier lediglich um positive Testergebnisse handelt oder um ernsthaft erkrankte Patienten.
Doch Leser lassen sich auf Dauer nicht an der Nase herumführen. Die massiv einbrechenden Zahlen von Zeitungsauflagen sprechen eine klare Sprache. Hier weiß unsere Regierung, die in erster Linie von der einseitigen Berichterstattung profitiert, bereits eine Antwort: Medienhäuser werden massiv durch Steuergelder subventioniert. Das macht jedoch die Sache noch schlimmer. Der Schaden für das Ansehen der Journalisten, die für die Öffentlich-Rechtlichen Medien tätig sind, ist bereits immens.
„Man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk die ganze Zeit täuschen“
Abraham Lincoln (1809-1865)
KenFM traf sich 2016 mit Prof. Dr. Ulrich Teusch, um mit ihm über dessen Buch „Lückenpresse“ zu sprechen. Es handelt sich um eine detaillierte Analyse der Medienkrise. Teusch prophezeit das Ende der Presse, wie wir sie bisher kannten. Einfach mal reinhören, es ist aktueller denn je.
Ein großartiges Spiegelbild des derzeitigen Zustandes unserer Gesellschaft malt Gunnar Kaiser in seiner Erzählung „Ein Volk von Kriechern“. Brillant.
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