Köthen-Welthauptstadt der Homöopathie

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Der anhaltischen Stadt Köthen einen Besuch abzustatten, war eher ein spontaner Entschluss. Mein Mann und ich hatten in der Nähe einen Weg zu erledigen und so nutzten wir die Gelegenheit, auch in der Bachstadt Köthen vorbeizuschauen. Erst im Nachhinein las ich dann, dass Köthen nicht nur Bachstadt ist, sondern auch „Weltstadt der Homöopathie“ genannt wird, weil der Begründer der Homöopathie Samuel Hahnemann (1755-1843) hier viele Jahre wirkte.

1150 wurde die Stadt Köthen in mehreren Chroniken erstmalig erwähnt. Sie liegt südlich von Magdeburg und östlich von Bernburg und zählt rund 24.000 Einwohner.

Johann Sebastian Bach lebte und arbeitete von 1717 bis 1723 in Köthen als Kapellmeister. Hier starb nach kurzer Krankheit seine erste Gattin Maria Barbara. Am 3. Dezember 1721 heiratete er die Hofsängerin Anna Magdalena Wilke. Johann Sebastian Bach komponierte in Köthen viele weltliche Werke, darunter die Brandenburgischen Konzerte, sowie Teil I des Wohltemperierten Klaviers, die in den Räumen des Schlosses ihre Uraufführung erlebten. Seit 1967 finden in Köthen die „Köthener Bachfesttage“ statt, die ein reiches Konzertprogramm in den historischen Räumen des Schlosses sowie den Kirchen der Stadt bieten.

Schloss Köthen

Das Schloss Köthen ist ein Gebäudeensemble im Herzen der Stadt, das von 1244 bis 1847 als anhaltische Fürstenresidenz diente. Es wurde mehrfach erweitert, umgebaut und saniert. Der älteste Teil des heutigen Schlossbereichs besteht aus dem Johann-Georg-Bau (1597–1599) und dem Ludwigsbau, der von den Brüdern Peter und Franz Niuron aus Lugano 1600–1608 errichtet wurde. Von dem Architekten Christian Gottfried Bandhauer stammt der Spiegelsaal sowie der 1823 errichtete Ferdinandsbau und die Schlosskapelle.

Schloss Köthen war von 1717 bis 1723 der „Arbeitsplatz“ von Johann Sebastian Bach. Hier wirkte er als Hofkapellmeister und hier entstanden Teile seiner wichtigsten musikalischen Meisterwerke.

Nach dem Aussterben der Köthener Fürstenlinie 1847 erbte der Herzog von Anhalt-Dessau das Köthener Schloss. Dieser ließ das gesamte Mobiliar entfernen und richtete im Schloss verschiedene Landesämter ein sowie das Amtsgericht Köthen. Im Ludwigsbau wurde 1878 ein Gymnasium eröffnet. Ebenfalls 1878 wurde auf der Ostseite des Schlosses ein Gefängnisbau errichtet, der 1991 wieder abgerissen wurde, um den ursprünglichen Bauzustand wiederherzustellen.

Im Steinernen Haus befinden sich heutzutage das Stadtarchiv Köthen und die Magazinräume der Museen. Der Ferdinandsbau beherbergt seit 2002 zusätzlich die Prähistorische Sammlung des Köthener Landes. Im Johann-Georg-Bau sitzt seit 1984 die Musikschule „Johann Sebastian Bach“ Köthen/Anhalt. Im Ludwigsbau residieren das Historische Museum mit der Bachgedenkstätte, Ausstellungen zur Fruchtbringenden Gesellschaft (Erlebniswelt Deutsche Sprache) sowie zur Homöopathie und dem Wirken Samuel Hahnemanns und Arthur Lutzes in Köthen.

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Öffnungszeiten Schloss Köthen:

Montag und Dienstag geschlossen.
Mittwoch bis Sonntag: 11 bis 17 Uhr
geschlossen vom 24. bis 26.12. sowie am 31.12. und 1.1.

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