Auch wenn das Wetter nicht gerade zu einem Bummel animierte, haben wir auf dem Weg nach Hamburg einen Abstecher nach Stade unternommen.
Die Hansestadt Stade (niederdeutsch Stood) befindet sich in Niedersachsen und hat ca. 48.300 Einwohner. Das historische Zentrum, das auf der Schwingeinsel innerhalb der ehemaligen Wallanlagen liegt, wird von einem Burggraben umgeben.
Stad bezeichnete im Althochdeutschen einen natürlich entstandenen Landeplatz für kleinere Schiffe. Bis ins 13. Jahrhundert war Stade der wichtigste natürliche Hafen zwischen Cuxhaven und Harburg und ein strategisch wichtiger Übergangsort über die Elbe.
Stades Blütezeit reichte bis in den Dreißigjährigen Krieg hinein. 1625 zogen dänische Truppen in die Stadt ein. 1628 eroberte der kaiserliche Heerführer Tilly die Stadt für die Katholische Liga, kurz darauf brachten die Schweden sie bis 1636 in ihren Besitz. Die schwedische Herrschaft endete 1712. Dänische Truppen belagerten die Stadt im Großen Nordischen Krieg und setzten sie vom 29. August bis zum 7. September 1712 einem Bombardement aus, bei dem 152 Wohnhäuser und damit ein Viertel der bebauten Fläche zerstört wurden. 1715 kam die Stadt durch vertragliche Vereinbarung in den Besitz des Kurfürstentums Hannover.
Die Kirche St. Cosmae et Damiani ist neben St. Wilhadi eine der beiden evangelisch-lutherischen Kirchen im Zentrum der Hansestadt. Wir hätten uns die Kirche gern von innen angesehen, aber es fand gerade ein Gottesdienst statt.
Die evangelisch-lutherische Kirche St. Wilhadi ist sie die Hauptkirche des Sprengels Stade, der zur Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers zählt. Ältester Teil ist der mächtige quadratische Westturm unter Zeltdach vom Ende des 13. Jahrhunderts. Die heutige dreischiffige gotische Hallenkirche stammt aus dem 14. Jahrhundert. Die Kirche ist seit 1529 lutherisch. Die letzte Renovierung des Kircheninneren wurde 2017 abgeschlossen.
Das Alte Rathaus ist ein Bauwerk des Frühbarock und wurde im Jahr 1279 erstmals urkundlich erwähnt, vermutlich war es kurz davor erbaut worden. Es wurde im Jahr 1659 beim Stadtbrand zerstört und ab 1667 über den alten Kellern neu erbaut. In den Jahren von 1985 bis 1988 erfolgte eine Erweiterung im rückwärtigen Teil durch einen Neubau.
Das Bürgermeister-Hintze-Haus ist ein Giebelhaus am Alten Hansehafen mit einer reich verzierten Weserrenaissance-Fassade. Es ist nach seinem ehemaligen Besitzer, dem Stader Bürgermeister (1617–1646), Reeder und Kaufmann Heino Hintze benannt. Das Gebäude wurde 1930 wegen Baufälligkeit (Überschwemmungen, schlechtes Fundament) abgerissen und die Fassade mit dem gesicherten alten Material 1932/33 wiederaufgebaut.
Das Schwedenspeicher-Museum ist seit 1977 ein Regionalmuseum in der Hansestadt Stade. Die Inhalte befassen sich mit der Archäologie und Geschichte des Elbe-Weser-Raums im Allgemeinen und der Stadt Stade im Besonderen. Das Museum befindet sich in einem barocken Backsteingebäude aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Der Speicher diente der schwedischen Garnison als Provianthaus.
Der Alte Hafen besteht aus einem Hafenbecken mit Kaimauern in Backsteinmauerwerk an den Straßen Wasser West und Wasser Ost. Angelegt wurde er als Binnenhafen an der Schwinge um 1300, ursprünglich ein Tidehafen, der über den Unterlauf der Schwinge mit der Elbe und ihren Gezeiten verbunden war. Infolge der großen Sturmflut vom Februar 1962 ist der Hafen seit 1968 vom Tidegewässer durch ein Wehr und eine darüber geführte Straße abgetrennt.
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