Es gibt zwei Dinge, die einen Ausflug in das sächsische Collm spannend machen: die 1000jährige Linde und der Collmberg.
Collm (sorbisch chołm – „Hügel, Kuppe“) ist ein Ortsteil von Wermsdorf in Sachsen. Das Dorf liegt am Südhang des Collmberges und hat 210 Einwohner. Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts war das Dorf mit 22 Gutsbesitzern einer der größeren Orte im Oschatzer Land. Während der Zeit der Parforcejagd Augusts des Starken waren Bauern und Bewohner als Treiber und Helfer tätig. In Collm befand sich auch das Königlich Sächsische Forsthaus.
Collmer Linde
Die Collmer Linde befindet sich auf dem Friedhof vor der kleinen Kirche des Ortes und ist ein beliebter Ausflugsort für Wanderer. Seit dem 17.08.1949 steht die Sommerlinde (Tila platyphylos) unter Schutz.
Mit einem zur Zeit angegebenen Stammumfang von rund 11 m und einer Höhe von rund 18 m ist sie vermutlich die älteste Linde Sachsens. Das genaue Alter kann nicht mehr ermittelt werden, aber schon vor fast 100 Jahren sprach man von der 1000-Jährigen Linde. Die Kunde besagt, dass auch Martin Luther sich schon unter der Collmer Linde ausgeruht habe.
Der auch als Gerichtslinde bezeichnete Baum war vor über 800 Jahren der Ort einer historischen Gerichtsstätte. Nachdem die Rechtssprechung in die Städte verlegt wurde, benutzten örtlichen Gerichtsherren die Gerichtslinde als Prangerbaum. Dies belegte ein bis vor wenigen Jahrzehnten noch zu sehender Halseisenring am Baum.





Collmberg
Der Collmberg ist die höchste Erhebung im Landkreis Nordsachsen. Er ist 312,8 m hoch und stellt eine Landmarke im Wermsdorfer Forst dar. Dank den besonderen widerstandsfähigen Eigenschaften des Gesteins Grauwacke überdauerte der Collmberg viele Millionen von Jahren als „Härtling“ und gilt heute als der älteste Berg Sachsens. Der Berg ist bewaldet. Es finden sich hier vor allem die Baumarten Rotbuche, Stieleiche, Traubeneiche und Nadelgehölze.
Der 18 Meter hohe Albertturm wurde 1853 errichtet und 24. April 1854 durch ein Comitee des Thurmbaus zur Besteigung freigegeben. Er wurde nach dem damaligen Prinzen und Herzog, dem späteren König Albert von Sachsen, benannt. Auf der oberen Plattform hat man einen wunderbaren Rundblick auf den Wermsdorfer Wald und die Dahlener Heide und kann bei gutem Wetter bis zum Leipziger Völkerschlachtdenkmal schauen.
Zwischen 1927 und 1932 wurde mit Geldern der amerikanischen Rockefeller-Stiftung ein Neubau des seit 1902 bestehenden geophysikalisches Observatorium der Universität Leipzig auf dem Collmberg errichtet und 1932 eröffnet. 1935 wurde das Observatorium um eine seismographische Station erweitert. Seither wird mittels Seismografen eine lückenlose Erdbebenregistrierung durchgeführt und die Windgeschwindigkeit der Hochatmosphäre gemessen.



































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