Das Rittergut Frohburg
Die liebe Sigrun sammelt ab heute wieder Bilder von verlassenen Orten ein. Meinen „Lost places“ habe ich von einem Spaziergang durch das schöne Frohburg mitgebracht. Sofort ins Auge gefallen war mir diese wunderbar blau-graue Tür und der Hinweis über das Baujahr 1789. Recherchen zu diesem interessanten Gebäude im Internet blieben jedoch zunächst frustran. Eine Anfrage an das Museum des Frohburger Schlosses wurde mir nicht beantwortet. Schließlich wand ich mich an die Stadt Frohburg selber. Hier wurde meine Anfrage sehr freundlich und ausführlich beantwortet, dafür möchte ich noch einmal herzlich danken!
Auf meinen Bilder zu sehen ist ein ehemaliges Herrenhaus, welches zum Rittergut Frohburg gehörte. Im Jahr 1778 ersteigert der Kammer-Kommissionsrat und Kreisamtmann des Leipziger Kreises Johann Gottfried Blümner das bedeutende Mannlehn Frohburg im Amt Borna aus dem Konkurs Georg Ludwig von Hardendbergs. Nach seinem Tod im Jahr 1798 fiel Frohburg an seine drei Kinder Ernst, Heinrich und Caroline.
Da man die Jahreszahl 1789 oberhalb der Tür am Herrenhaus findet, müsste der Bau dieses herrschaftlichen Gebäudes von Johann Gottfried Blümner in Auftrag gegeben worden sein. Ich gebe zu, so richtig schlau werde ich nicht aus den Initialen…mit etwas Phantasie könnte man ein „B“, ein „J“ und ein „G“ erkennen…was meint Ihr?
1801 ging der Besitz des Rittergutes inklusive Schloss vollständig an Ernst Blümner über. Er wurde 1811 in den Freiherrenstand erhoben und heiratete 1813 Louise Auguste Adelheid von Frunck. Der Sohn Ernst August Freiherr Blümner von Frohburg kam bereits mit 16 Jahren in Nizza ums Leben, sodass das Gut an die Geschwister fiel. Das Schloss und das Rittergut verblieben bis 1945 im Besitz der Nachfahren der Familie Blümner. 1952 wurde die Stadt Frohburg ins Grundbuch eingetragen.
Verliebt habe ich mich in die Tür…;-).
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