Die sonnigen Tage rund um den 3. Oktober haben wir für Ausflüge genutzt. So statteten wir u. a. Wechselburg einen Besuch ab und wanderten auf dem Walderlebnispfad entlang zum Rochlitzer Berg.
Wechselburg ist eine sächsische Gemeinde und liegt ca. 12 km westlich der Stadt Mittweida und ca. 25 km nördlich von Chemnitz. Seit der Eingemeindung der ehemaligen Gemeinden Göhren, Mutzscheroda, Nöbeln und Zschoppelshain 1994 zählen heute 12 Ortschaften mit insgesamt rund 1786 Einwohnern zu Wechselburg. Durch Wechselburg führt der Lutherweg Sachsen.
Kloster Wechselburg, früher auch als Kloster Zschillen bekannt, ist seit 1993 ein Benediktinerkloster. Die Stiftskirche des Klosters „Heilig Kreuz“ aus dem 12. Jahrhundert, eine spätromanische Basilika, ist eine der am besten erhaltenen romanischen Großbauten. Zunächst entstand um 1170 ein Augustinerchorherrn-Stift, rund hundert Jahre später übernahm der Deutsche Ritterorden das Kloster. 1543 fiel das Kloster mit allen Besitzungen an den Landesherren Moritz von Sachsen. Im gleichen Jahr tauschte dieser das säkularisierte Kloster gegen die Burgen Hohnstein, Lohmen und Wehlen in der Sächsischen Schweiz, deren Besitzer bisher die Herren von Schönburg waren. Von diesem Tausch leitet sich wohl der Name „Wechsel-Burg“ ab. Die Gemeinschaft der Benediktiner bewohnt heute einen Seitenflügel des Schlosses, in dem auch das Jugend- und Familienhaus untergebracht ist. Nach bekannt gewordenen Missbrauchsfällen wurden drei Mönche des Konvents von Kloster Wechselburg suspendiert.
2018 wurde die Klosterkirche „Heilig Kreuz“ von Papst Franziskus zur Basilica minor erhoben. Sie ist nun eine von zwei Wallfahrtskirchen auf sächsischem Gebiet.
Nachdem mit der Reformation das Kloster aufgelöst wurde, entstand das noch heute erhaltene barocke Schlossgebäude und diente ab 1756 als ständige Residenz des Grafen Carl Heinrich Alban von Schönburg. Nach der Enteignung 1945 wurde das Gebäude genutzt als Tbc-Heilstätte für Kinder (Heilstätte Dr. med Friedrich Wolf), dann als Kinderkrankenhaus und schließlich bis 2005 als Fachkrankenhaus für Kinder- und Jugendneuropsychiatrie. Seitdem verfällt das unter Denkmalschutz stehende Schloss und zeigt sich heutzutage als „Lost place“.
Der Rochlitzer Berg ist 384 m hoch und vulkanischen Ursprungs. Auf dem Berg befindet sich der 1860 errichtete, 27 m hohe „Friedrich-August-Turm“, von dem aus man eine sehr gute Aussicht hat. Der Entwurf des Turmes stammt von dem bekannten Freiberger Zeichenlehrer Eduard Heuchler und ist dem 1854 tödlich verunglückten sächsischen König Friedrich August II. gewidmet.
Die evangelische Kirche St. Otto ist eine barocke Saalkirche in Wechselburg. Von der vermutlich romanischen Vorgängerkirche aus der Zeit um 1200 ist noch der Turmunterbau erhalten. Nach einem schweren Brandschaden im Jahr 1604 wurde die baufällige Kirche 1730 abgerissen und bis 1737 wieder aufgebaut. Wer mehr über die Kirche und deren Geschichte wissen möchte, dem sei die liebevoll gestaltete Webseite der St. Ottokirche Wechselburg ans Herz gelegt.
Es war ein wundervoller Ausflug, den wir sehr gern wiederholen werden. Von Leipzig aus sind es zum schönen Muldental nur rund 40 min Autofahrt. Es lohnt sich!
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