Nachdem wir uns in Göttingen umgesehen und die Burg Hanstein besucht hatten, sind wir noch zu der charmanten niedersächsischen Duderstadt aufgebrochen.
Duderstadt ist eine Stadt und selbständige Gemeinde im Landkreis Göttingen im südöstlichen Niedersachsen. Das überwiegend mittelalterliche Stadtbild wird geprägt von rund 600 Bürgerhäusern verschiedener Stilepochen, hauptsächlich Fachwerkhäusern, den beiden großen Stadtkirchen St. Cyriakus und St. Servatius mit ihren mächtigen Türmen, dem Westerturm mit seiner prägnant gedrehten Spitze, der restaurierten Stadtmauer sowie dem Rathaus, einem der ältesten Deutschlands.
Als erste urkundliche Erwähnung Duderstadts wird eine Urkunde König Heinrichs des Voglers vom 16. September 929 angenommen, in der er seiner Frau Mathilde die Orte Quedlinburg, Pöhlde, Nordhausen, Grone und eben Duderstadt als Wittum vermacht.
Der Westerturm ist das letzte von Duderstadts mittelalterlicher Stadtbefestigung erhaltene Stadttor und das markante Wahrzeichen der Stadt. Aufgrund eines Konstruktionsfehlers des Dachstuhls hat der Turm eine gedrehte Spitze. Eine Sage macht für die Verdrehung der Turmspitze den Teufel verantwortlich: Der mit dem Bau beauftragte Baumeister war in Zeitnot geraten. Um sein Werk pünktlich übergeben zu können, schloss er einen Vertrag mit dem Teufel. Dieser sollte für ihn den Turm pünktlich fertigstellen. Als Entlohnung würde ihm die Seele des Architekten zustehen. Nachdem der Teufel seinen Teil des Vertrages erfüllt hatte, verweigerte der Baumeister die Erfüllung des seinigen. Im wilden Zorn hat daraufhin der Teufel die Turmspitze gepackt und sich darum geschwungen. Seither sind die Balken des Dachstuhls verbogen.




































Basilika St. Cyriakus
An höchster Stelle des mittelalterlichen Stadtkerns, am Obermarkt, erhebt sich die seit alters her so genannte „Oberkirche“. Weit verbreitet ist auch die Bezeichnung „Eichsfelder Dom“, womit ausgedrückt wird, dass es sich bei diesem Gotteshaus um eines der größten und zugleich schönsten und eindrucksvollsten im Eichsfeld handelt. Die katholische Pfarrkirche ist neben dem Rathaus eines der ältesten Bauwerke Duderstadts, der Bau begann um 1250. Das Kircheninnere trägt spätgotische Züge. Die Barockorgel stammt vom Orgelbaumeister Joh. Creutzburg aus Wendehausen.











St. Servatius
Die evangelisch-lutherische St. Servatiuskirche wurde von ca. 1370 bis 1520 in der Zeit der Spätgotik erbaut. Nach einem Stadtbrand im Jahr 1915 entstand eine komplette Einrichtung im ausgehenden Jugendstil. Nur einzelne Stücke der ehemals barocken Einrichtung sind noch erhalten geblieben. Die Kirche bildet den westlichen, unteren Schlusspunkt der Marktstraße, die sich hier platzartig weitet, und wird darum in der Stadt auch „Unterkirche“ genannt.










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