Ein Bummel durch Innenstadt von Leipzig

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Was fängt man mit einem Wochenende an, welches überwiegend verregnet erscheint? Man schnappt sich die Regenjacke und die Kamera und unternimmt einen Bummel durch die Heimatstadt.

Zugegebenermaßen ist es schon länger her, dass ich durch die Innenstadt von Leipzig spaziert bin. Vom Auto aus erhasche ich fast täglich einen kurzen Blick vom Alten Rathaus, aber das war es dann auch schon.

Mein Mann und ich haben uns durch die Innenstadt treiben lassen. Meine Fotos sollen lediglich ein paar Eindrücke zeigen, ohne dass ich auf die einzelnen Orte und Gebäude näher eingehen werde. Es gibt zwei Ausnahmen, die weiter unten benannt werden.

Ich war, wie fast immer, mit meiner Sony A7III und meiner Lieblingsbrennweite 85 unterwegs. Für mich ist diese Brennweite nach wie vor sehr reizvoll. Man muss bei bestimmten Perspektiven kreative Kompromisse eingehen sowie damit klarkommen, dass man im Bildausschnitt begrenzt ist.

Zum Ansehen der Bilder bitte auf die Galerie tippen.

Die Blechbüchse

Blechbüchse ist die volkstümliche Bezeichnung des ehemaligen Konsument-Warenhauses am Brühl in der Richard-Wagner-Straße 20.

Während schwerer Luftangriffe am 4. Dezember 1943 wurde das siebengeschossige Kaufhaus Brühl durch Phosphorbomben stark beschädigt und musste geschlossen werden. 1947 wurde das Kaufhaus der wieder gegründeten Konsumgenossenschaft Leipzig übertragen. Am 1. Januar 1965 musste die Leipziger Konsumgenossenschaft das Kaufhaus an das „Zentrale Handelsunternehmenkonsument-„ abgeben.

Konsument betrieb ab 1966 den Wiederaufbau des nach dem Krieg nur provisorisch instandgesetzten Hauses und brachte eine Metallfassade an, die seitdem das Stadtbild prägte. Die geschwungene fensterlose Fassade, strukturiert durch viele hyperbolische Paraboloidelemente aus Aluminium, konzipierte der Künstler und Metallgestalter Harry Müller (1930-2020). Von Ihm stammen auch die drei Springbrunnen, im Volksmund auch als „Pusteblumen“ benannt.

Ich durfte Harry Müller und einige seiner geometrischen Modelle noch persönlich kennenlernen. Sein Grabstein ist zu finden auf dem Friedhof Leipzig-Gohlis. HIER erlangt man einen Einblick über das Schaffen des Künstlers.

Die Peterskirche

Die Peterskirche gehört nicht direkt zur Leipziger Innenstadt. Wir sind auf dem Weg zur S-Bahn an ihr vorbeigekommen und da gerade die Tür offen stand, haben mein Mann und ich einen Blick hineingeworfen.

Das neugotische Bauwerk, welches bis heute den mit 88,5 Metern höchsten Kirchturm der Stadt besitzt, wurde am 27. Dezember 1885 geweiht und im Jahr 1886 vollendet.

Am 4. Dezember 1943 erlitt die Kirche bei einem Luftangriff auf Leipzig erhebliche Schäden, die u. a. das Hauptdach, die Kapellen, die Fenster und auch teilweise den Innenraum betrafen. So ging auch die 1885 von Wilhelm Sauer gefertigte große Orgel verloren. In den Folgejahren kam es zu weiteren Zerstörungen durch Diebstahl, Vandalismus und witterungsbedingte Steinzersetzung.

1992 wurde mit der Beräumung und schrittweisen Instandsetzung der Kirche begonnen. Seither wurden das Dach, weite Teile der Sandsteinfassade und die gesamte Taufkapelle saniert. Der Glockenturm wurde in den Jahren 2005 bis 2009 aufgrund des stark verwitterten Sandsteins bis zur Höhe des Zifferblattes der Turmuhr abgetragen und mit einer Kombination aus altem Material und neuen Sandsteinen wieder aufgebaut. 

Aufgrund der nicht mehr vorhandenen festen Bestuhlung der Kirche bietet das Kirchenschiff einen flexiblen Veranstaltungsraum, der neben den Gottesdiensten auch für Konzerte, Theateraufführungen, Ausstellungen und Tagungen genutzt wird. So finden u. a. Veranstaltungen des Leipziger Wave-Gotik-Treffens in der Kirche statt. Der Leipziger Universitätschor nutzt die Kirche für Proben und Auftritte.

Weitere Leipziger Ansichten finden sich unter HEIMAT.

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