An einem schönen spätsommerlichen Wochenende verbrachte ich zwei unterhaltsame Tage in netter Begleitung zweier unternehmungsfreudiger Frauen in der Universitäts- und Musikstadt Bayreuth. Bisher kannte ich von Bayreuth nur die Gegend um das Festspielhaus und war deshalb neugierig, was der Rest der Stadt zu bieten hatte. Ich wurde nicht enttäuscht.
Bayreuth ist eine fränkische kreisfreie Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Oberfranken und zählt rund 73.000 Einwohner. Weltberühmt ist Bayreuth durch die alljährlich im Festspielhaus auf dem Grünen Hügel stattfindenden Richard-Wagner-Festspiele. Das Markgräfliche Opernhaus gehört seit 2012 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
1194 wurde der Ort als Baierrute in einer Urkunde des Bischofs Otto II. von Bamberg erstmals erwähnt. Während Bayreuth 1199 noch als villa (Dorf) bezeichnet wurde, erschien im Jahr 1231 in einer Urkunde zum ersten Mal der Begriff civitas (Stadt). Anders als der Name vermuten lässt, gehört die Stadt erst seit dem Jahr 1810 zu Bayern. Als Folge der Jahrhunderte währenden Zugehörigkeit zum Fürstentum Bayreuth ist sie protestantisch geprägt.
Neues Schloss
Nach dem Brand des Alten Schlosses im Januar 1753 erbaute der französische Baumeister Joseph Saint-Pierre im Auftrag des Markgrafen Friedrich von Brandenburg-Bayreuth die Nachfolgeresidenz.
Großen Einfluss auf die Gestaltung übte Markgräfin Wilhelmine aus. Sie entwarf unter anderem das Spiegelscherbenkabinett und das Alte Musikzimmer mit Pastellbildnissen von Sängern, Schauspielern und Tänzern selbst.
Das Italienische Schlösschen oder auch Italienische Bau wurde 1759 für die zweite Frau Markgraf Friedrichs, Sophie Karoline von Braunschweig-Wolfenbüttel, erbaut und diente ihr als Wohnsitz. Der Bau wurde zunächst als alleinstehendes Gebäude errichtet und später durch einen Verbindungstrakt mit dem Neuen Schloss verbunden.
Altes Schloss
Das Alte Schloss war von 1603 bis 1753 vor dem Umzug ins Neue Schloss Mitte des 18. Jahrhunderts Residenz der Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth. Heute ist das Gebäude an der Maximilianstraße Teil der Historischen Innenstadt und dient seit 1953 als Sitz des Finanzamts.
Stadtkirche Heilig Dreifaltigkeit
Die evangelisch-lutherische Stadtkirche Heilig Dreifaltigkeit ist eine dreischiffige evangelische Basilika im spätgotischen Stil und die größte Kirche der Stadt. Der der heiligen Magdalena gewidmete Vorgängerbau, eine Tochterkirche der Sankt-Nikolaus-Kirche in der Altenstadt, wurde bei einem Stadtbrand im Jahr 1605 zerstört. 1611 begann der Wiederaufbau der Kirche, am Ersten Advent 1614 wurde sie der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht. Die Kirche besitzt eine Türmerwohnung im Nordturm. Der letzte Stadttürmer Johann Münch lebte dort mit seiner Familie von 1908 bis zu seinem Tod 1934.
Mohrenapotheke
Die Mohren-Apotheke gehört zu den ältesten erhaltenen Gebäuden der Stadt. Der Apotheker Johann von Gera ließ es 1610 durch den Hofbaumeister Michael Mebart an der Stelle einer Brandruine (Stadtbrand von 1605) errichten. Im Jahr 1614 erhielt der Apotheker Wolfgang Schmauß die Konzession für die Apotheke zum Goldenen Greif, die Namensänderung in Mohren-Apotheke erfolgte im 18. Jahrhundert. Bereits in den Jahren 1664 und 1668 sind die Taufen von zwei „Mohren“ in der Stadt belegt
Klaviermanufaktur Steingraeber & Söhne
Die Klaviermanufaktur Steingraeber & Söhne fertigt seit 1852 Pianos und Flügel in der Festspielstadt Bayreuth. In Handarbeit schaffen derzeit rund 35 Mitarbeiter des Familienunternehmens täglich hochwertige Instrumente. Steingraeber-Klaviere werden von bedeutenden Künstlern und in den namhaftesten Konzerthallen und Musikhochschulen weltweit gespielt. Das Steingraeber-Haus ist eines der wenigen weitgehend original erhaltenen Bauten des Rokoko in Bayreuth. Der markgräfliche Camerier v. Liebhardt errichtete 1754 das prunkvolle Palais, das Eduard Steingraeber 1871 kaufte. Neben Richard Wagner und Franz Liszt zählten auch Engelbert Humperdinck, Richard Strauss und Alfred Cortot zu berühmten Gästen des Hauses.





















































































Musikstadt Bayreuth
Die Bayreuther Festspiele oder Richard-Wagner-Festspiele sind ein Musiktheaterfestival, das den zehn letzten Opern Richard Wagners (1813–1883) gewidmet ist. Das Festival findet seit 1876 mit Unterbrechungen, seit 1951 alljährlich im eigens dafür vom Komponisten gemeinsam mit dem Architekten Otto Brückwald (1841–1917) geschaffenen Festspielhaus auf dem Grünen Hügel statt.
Mit seiner unvergleichlichen Akustik zieht das Bayreuther Festspielhaus die Besucherin seinen Bann. Alljährlich vom 25. Juli bis 28. August finden darin die berühmten Bayreuther Richard-Wagner-Festspiele statt.
Im Jahre 1871 wählte Richard Wagner Bayreuth als Festspielort und siedelte mit seiner Familie im April 1872 in diese Stadt über. Villa Wahnfried am Rande des Bayreuther Hofgartens ist das ehemalige Wohnhaus Richard Wagners und seiner zweiten Frau Cosima in den Jahren 1874 bis 1883. Cosima war die uneheliche Tochter von Gräfin Marie d’Agoult (geborene de Flavigny) und Franz Liszt.
Seit 1976 beherbergt das Haus Wahnfried das Richard-Wagner-Museum.














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