Wasserschloss Klaffenbach

Im Stadtteil Klaffenbach der sächsischen Stadt Chemnitz, dem Tor zum Erzgebirge, liegt das Wasserschloss Klaffenbach. Das Wasserschloss (historischer Name Schloss Neukirchen) wurde Anfang des 16. Jahrhunderts gebaut und stellt ein für Sachsen nahezu einzigartiges Beispiel eines Wasserschlosses der Renaissance dar.

Der Gesamtkomplex aus Schlossgebäude, Hotel, Restaurants und Kunsthandwerk-Ateliers liegt idyllisch in einem Landschaftspark, bestehend aus grünen Wiesen, einem Golfplatz und Spazierwegen.

Wolf Hünerkopf (*um 1494 in Elterlein im Erzgebirge, ♱1566 in Neukirchen) ist Bauherr des Wasserschlosses Klaffenbach. Als städtischer Münzmeister in Annaberg gelangte er zu Ansehen und Wohlstand. Um 1539 wurde er als Liebling des Kurfürsten Johann Friedrich I. in den Adelsstand erhoben.

Ein weiterer Besitzer war Dietrich von Taube (*1594-♱1639), welcher als Achtjähriger an den sächsischen Hof nach Dresden kam und gemeinsam mit dem Kurprinzen Johann Georg I. aufwuchs. 1819 wurde das Gut Neukirchen von Moritz von Taube an den Fabrik-, Kauf- und Handelsherrn Carl Heinrich Hähnel aus Schneeberg verkauft. 

Das Ensemble verblieb bis 1909 in den Händen der Nachkommen Carl Heinrich Hähnels. 1909 ging es in den Besitz der Landesbank Berlin über, die bis 1926 Eigentümerin des Schlosses war. 1926 wurde das Schloss erstmals der Gemeinde Klaffenbach zugesprochen. 

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss zu einem „Jugendwerkhof“, in dem 14- bis 18-jährige Mädchen aus der ganzen DDR untergebracht waren. 1989 wurde dieser geschlossen und die ersten Sanierungsmaßnahmen begannen. Heute fungiert das Ensemble als Veranstaltungsort für Tagungen und Kongresse, Feierlichkeiten und Hochzeiten, Kulturveranstaltungen, Open-Air-Konzerte, Märkte, Heimat für diverse Kunsthandwerk-Ateliers und vieles mehr.

Traditionell im November lädt der Werkkunstmarkt Liebhaber schöner, kunstvoller, origineller und individueller Objekte zum Schauen, Stöbern und Kaufen ins Wasserschloß Klaffenbach ein. Am 22./23. Juni 2024 findet von 10-18 Uhr ein Töpfermarkt im Innenhof statt.


Öffnungszeiten:

Winterhalbjahr
(Oktober – März)

Di bis So und Feiertag:
11:00 Uhr – 17:00 Uhr
24. und 31. Dezember geschlossen

Sommerhalbjahr
(April – September)

Di bis Fr:
11:00 Uhr – 17:00 Uhr
Sa, So, Feiertag:
11:00 – 18:00 Uhr

Veranstaltungskalender: HIER.


Sage vom eingemauerten Burgfräulein (aus dem 16. Jh.)

„Ein Leben in Saus und Braus, rauschende Feste und zahlreiche Jagdgesellschaften führten dazu, dass sich der Herr des Hauses hoch verschuldete. Dies kam dem Burgherrn zu Rabenstein zu Ohren, einem reichen Mann, aber hässlich von Angesicht und böse im Herzen. Er unterbreitete dem Klaffenbacher Schlossherrn einen Vorschlag, den dieser kaum ausschlagen konnte. Im Tausch für die Hand seine Tochter wollte der Rabensteiner Burgherr alle Schulden des Klaffenbacher begleichen. Der Vater des Fräuleins war darüber so erfreut, dass er augenblicklich einen Termin für die Hochzeit festsetzte. Doch als die Braut hörte, mit wem sie da vermählt werden sollte, erschrak sie zutiefst, weinte und flehte ihren Vater um Gnade an. Der Vater jedoch war nicht zu erweichen. Da schrie das verzweifelte Mädchen: „Nie und nimmer werde ich diesen schrecklichen Mann heiraten!“ Daraufhin packte den Vater ein grausamer Zorn. Er befahl seiner Tochter, ihre schönen Kleider abzulegen und ließ sie im Turm des Wasserschlosses einmauern. Von diesem Tag an ging es dem Klaffenbacher Schlossherrn zusehends schlechter, bis er nach einer langen Leidenszeit eines grausamen Todes starb.“

Erwiesene Belege für diese Geschehnisse gibt es nicht.

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KOMMENTARE:

Schafe

2 Antworten zu „Wasserschloss Klaffenbach“

  1. Hallo Lotta,
    oh, eine schaurige Geschichte, die gehören einfach zu diesen Örtlichkeiten.
    Deine Umgebung kenne ich gar nicht und so lernt man neues dazu.
    Hach ja, Deutschland hat schon schöne Ecken
    L.G.
    Hannelore

    1. Liebe Hannelore, ja, Deutschland hat wirklich schöne Ecken…und allein die alle zu besuchen ist eine (zeitliche) Herausforderung. Es gibt ja Menschen, die steigen lieber ins Flugzeug, um entfernte Länder zu bereisen (kann ich durchaus auch verstehen), ohne ihr eigenes Land und Heimat wirklich zu kennen. Liebe Grüße.

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