Auf unserer Entdeckungsreise durch Sachsen-Anhalt sind wir auf Blankenburg im Harz gestoßen (nicht zu verwechseln mit der Stadt Bad Blankenburg in Thüringen). Seit 2016 ist die Stadt ein staatlich anerkannter Luftkurort.
Blankenburg liegt dicht am östlichen Nordrand des Harzes in etwa 234 m Höhe und befindet sich westlich von Quedlinburg, südlich von Halberstadt und östlich von Wernigerode. Die um 1200 angelegte historische Altstadt schmiegt sich nördlich an den Blankenstein mit dem Schloss Blankenburg.
Die erste urkundliche Erwähnung der Burg Blankenburg geht auf das Jahr 1123 in einer Urkunde Kaisers Lothar von Supplinburg zurück. 1180/82 ließ Friedrich Barbarossa die Blankenburg verwüsten, weil sich die Grafen der „Alleintreue“ zu dem Welfen Heinrich dem Löwen verschworen hatten.
Die Bausubstanz des Blankenburger Rathauses geht vor allem auf das späte Mittelalter und die Renaissancezeit zurück. Die älteste Pfarrkirche der Stadt St. Bartholomäus entstand Ende des 12. Jahrhunderts und zeugt baulich von unterschiedlichen Nutzungsphasen, u. a. als Doppelkloster (weltliches Chorherrenstift und Zisterzienserinnen). Eine große Triumphkreuzgruppe vor dem Chorraum erinnert noch heute an die Klosterzeit. Lange Zeit ist die Kirche als Grablege der Grafen von Blankenburg-Regenstein und hoher Hofbeamten genutzt worden.
Die Herzöge zu Braunschweig-Lüneburg machten den Ort im 17. Jahrhundert zu einer Nebenresidenz, die ihre Blütezeit (1690–1731) unter Herzog Ludwig Rudolf hatte. Der Herzog sorgte für ein reges kulturelles Leben mit Festspielen und Theateraufführungen. Am 22. November 1717 trat auf Schloss Blankenburg erstmals als Schauspielerin Friederike Caroline Neuber auf. Als ihr Mäzen förderte Ludwig Rudolph gemeinsam mit seiner Ehefrau Christine Luise die deutsche Theaterreform.
Mit der Reichsgründung 1871 kam es zu einem wirtschaftlichen Aufschwung in der Harzstadt. 1872 erfolgte die Gründung der Harzer Werke zur Verhüttung und Verarbeitung der Erze des Blankenburger Gebietes und 1873 der Anschluss an das Schienennetz durch die Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn. Die Stollen der Anlage Blankenburg-Regenstein wurden seit 1974 von der Nationalen Volksarmee der DDR als großes und atombombensicheres Munitionsdepot genutzt und ausgebaut. 1992 bezog die Bundeswehr das 8 km lange Stollensystem und legte dort „die größte unterirdische Apotheke der Welt“ an (Quelle Wikipedia).
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Von Blankenburg aus kann man zur Teufelsmauer wandern. Das Naturdenkmal weist eine Länge von rund 20 Kilometern auf und verfügt über etliche hoch aufragende Felsen, die jeweils mit einem eigenen Namen versehen sind. Wir werden diese Wanderung zu einem anderen Zeitpunkt in Angriff nehmen.
Das Schloss Blankenburg mit seinem Schlossgärten stelle ich in einem separaten Blogpost vor.
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