Eigentlich ist die nächste Monatscollage erst in einer Woche dran. Ich möchte trotzdem bereits heute meinen Rückblick für diesen Monat bringen, da ich diesen ganz wunderbar mit Wünschen für das Weihnachtsfest verbinden kann. Außerdem folgt Ende Dezember noch mein traditioneller Jahresrückblick.
Im Dezember habe ich ganz bewusst persönliche Kontakte vor allem im offline gepflegt. Ich habe jede einzelne Minute des Zusammenseins mit Freunden und Familie genossen, vermutlich weil sie in der heutigen Zeit so kostbar sind. Selbst die Verschärfung der Corona-Maßnahmen konnten mir die gute Grundstimmung nicht mehr nehmen. Vermutlich lag es auch daran, dass deutlich sichtbar war, dass viele Menschen unsinnige Vorschriften wie das generelle Maskentragen auf Straßen und in Parkanlagen nicht mehr bereit waren zu befolgen. Auf meinen ausgedehnten Spaziergängen hatte ich so zumindest die Illusion von Normalität.
Wenn uns bewußt wird, daß die Zeit, die wir uns für einen anderen Menschen nehmen, das Kostbarste ist, was wir schenken können, haben wir den Sinn der Weihnacht verstanden.
Roswitha Bloch
Ich zünde heute eine Kerze an … für alle diejenigen,
- die an/mit COVID 19 verstorben sind
- die heute nicht zusammen mit ihren Lieben aufgrund der strengen Vorgaben am Weihnachtsabend feiern können
- die dieses Jahr nicht in einem Gotteshaus Christi Geburt feiern dürfen, obwohl ihnen das sehr wichtig ist
- die sich derzeit in Quarantäne befinden
- die einsam in Pflegeheimen zurückgelassen wurden
- die aufgrund einer schweren Erkrankung damit rechnen müssen, dass dieses Weihnachtsfest vermutlich ihr letztes Fest sein wird
- die damit rechnen müssen, aufgrund eines Gebrechens im nächsten Jahr keine Kraft mehr zu haben, um zu ihren Lieben zu reisen
- die in der Ferne sitzen und aufgrund der Corona-Maßnahmen nicht in den Flieger steigen dürfen, um ihre Familien zu besuchen
- die am Ende des Jahres ihre Kündigung im Briefkasten vorgefunden haben
- die um ihr Geschäft, Restaurant oder anderweitige Selbständigkeit bangen müssen
- die als Musiker oder Sänger derzeit komplett ausgebremst sind und nicht wissen, wie es in Zukunft weiter geht
- die in diesen unsicheren Zeiten keinen Ausbildungsplatz gefunden haben
- die den Traum vom Auslandsjahr begraben mussten
- die ihre Mini-Jobs verloren haben und damit in finanzielle Not geraten sind
- die auf der Welt Hunger erleiden müssen, weil aufgrund von Corona-Maßnahmen Transportwege oder monatliche Verdienste wegfallen
- deren Familien aus politischen und gesellschaftlichen Gründen gespalten sind
- die auf wichtige Operationen und medizinische Behandlungen warten müssen, weil Corona-Patienten Vorrang haben
- die dieses Jahr zu spät zur medizinischen Behandlung gegangen sind, weil sie Angst vor Ansteckung hatten
- die lange in der Notaufnahme auf eine Behandlung warten mussten, weil das Corona-Test-Ergebnis noch nicht vorgelegen hat
- die nun mehr Schmerzen erleiden müssen, weil Physiotherapie, Rehabilitationssport, Yoga und andere Maßnahmen zur Schmerzlinderung nicht durchgeführt worden sind
- die in diesem Jahr einen lieben Menschen verloren haben, sich aber nicht angemessen verabschieden konnten
- die in diesem Jahr einsam sterben mussten
- die einsam und mit Maske ihr Kind auf die Welt bringen mussten
- die einsam im Krankenhaus lagen, weil ein Besuchsverbot ausgesprochen worden ist
- die ihren runden Geburtstag einsam begehen mussten
- die auf ihre Abschlussfeier der Schule/ Lehre/ des Studiums verzichten mussten
- die ihre Hochzeitsfeier, Konfirmationsfeier oder Jugendweihe-Feier absagen mussten
- die ihre Lebensfreude verloren haben
- die in ihrer Angst gefangen sind
Ich wünsche allen meinen Lesern besinnliche Stunden, Hoffnung und Zuversicht!
Markt und Strassen steh'n verlassen still erleuchtet jedes Haus sinnend geh ich durch die Gassen alles sieht so festlich aus. An den Fenstern haben Frauen buntes Spielzeug fromm geschmückt tausend Kindlein steh'n und schauen sind so wunderstill beglückt. Und ich wandre aus den Mauern bis hinaus ins freie Feld hehres Glänzen, heil'ges Schauen wie so weit und still die Welt! Sterne hoch die Kreise schlingen aus des Schnee's Einsamkeit steigt's wie wunderbares Singen Oh Du gnadenreiche Zeit! Joseph Freiherr von Eichendorff (1788-1857)
FROHE WEIHNACHTEN!
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