Zusammen mit der lieben Birgitt schauen wir gemeinsam zurück auf den Monat September…
In meiner Collage sind in diesem Monat recht persönliche Dinge versteckt. U. a. war ich zum Klassen- und Familientreffen, habe eine sehr kurzweilige Bootsfahrt unternommen, ein wenig wehmütig ein sehr schönes Kirchenkonzert besucht, war bei Schaf und Ziege zu Besuch, habe mir Gedanken über Elektroautos gemacht, bin auf Goethes Spuren gewandelt und habe mich von wunderbaren bunten Lichter verzaubern lassen.
„Wenn die Kinder zurückkommen sollen,
dann muß man sie loslassen.“
Hermann Lahm
Ach ja…und dann war ja auch noch Wahl.
Ich möchte mich dazu im Detail nicht weiter äußern. Im Netz findet man dazu genügend Wortmeldungen. Ich gehöre ja nun rein territorial zu den Deppen der Nation, wie ein Herr Lochthofen in diesem Interview für sich festgestellt hat. Allein die Bemerkung, dass 1989 die Sachsen wegen der Bananen auf die Straße gegangen sind, disqualifiziert ihn für jede vernünftige Diskussion und Analyse. Und ich bin mir sicher, nach diesem Interview darf Herr Lochthofen für sich weitere AfD-Anhänger, die nun auf sein Konto gehen, verbuchen…
Es gibt ein Argument, welches immer wieder zur Erklärung für das Agieren der Ostdeutschen angebracht wird und welches mir mittlerweile zum Halse raushängt, nämlich, dass die Ostdeutschen in DDR-Zeiten mit Ausländern keine Erfahrungen gemacht hätten. Hier ist der Beweis, dass das Gegenteil stimmt (und jeder, der zur Recherche fähig ist, kann diese Übersicht ebenfalls im Netz finden):
Einwohnerzahl in der DDR (1989)
17 Mio.
Ausländer in der DDR (1989)
192.000
Vietnam: 60.000 (55.000 Vertragsarbeiter)
Polen: 52.000 (38.000 Vertragsarbeiter)
Mosambik: 16.000
Sowjetunion: 15.000 (Zivilisten)
Ungarn: 15.000 (11.000 Vertragsarbeiter)
Kuba: N.N. (11.000 Vertragsarbeiter)
Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung
87% der Bundesbürger haben nicht die AfD gewählt (was ja zunächst einmal hoffen lässt!). Es haben aber auch 80% der Wähler nicht die SPD, 89% nicht die FDP oder 91% nicht die Grünen gewählt. Ich denke, es ist an der Zeit, eine vernünftige Ursachenforschung für das Wahlverhalten der Bundesbürger zu betreiben. Und da sollten die einzelnen etablierten Parteien, die ihre Stimmen an die AfD verloren haben, zunächst einmal bei sich beginnen. Fakt ist jedenfalls, dass durch das Erstarken der AfD wieder Bewegung in die politische Diskussion gekommen ist. Weniger Political Correctness, dafür Zulassen einer bunteren Meinungsvielfalt…
Wenn sich eine Wählerschaft nach rechts begibt, dann sollte man neben der Ursachenforschung zu einer ehrlichen Debatte zurückkehren. Geschönte Statistiken, gleichgeschaltete Medien, Stigmatisierung von Andersdenkenden, eine abgehobene Regierung ohne nennenswerte Fähigkeit zur Selbstkritik und das Schönreden ökologischer und ökonomischer Voraussetzungen sind aus meiner Sicht jedenfalls der falsche Weg.
Kommt gut in den Oktober!
Schreibe einen Kommentar