Wortliebe

Der wunderbare Beitrag von Katja über magnetische Lieblingsworte geht mir nicht mehr aus dem Sinn…
Sie fragte unter anderem nach unseren Lieblingswörtern…
Beim Nachdenken bin ich dabei auf eine verblüffende Erkenntnis gestoßen.
Wir Ihr wisst, ich stamme aus Sachsen. Meine Eltern waren jedoch immer sehr darauf bedacht, das man das nicht hört, wenn ich den Mund aufmache… ;o)
Nun gebe ich zu, der sächsische Dialekt ist nicht unbedingt eine Mundart, mit der man bei seinem Gegenüber besonders punkten kann. Betrachtet man jedoch einzelne Worte, so wirken sie ( zumindest auf mich ) überaus liebenswert.
Mein Lieblingswort kommt deshalb auch aus dem Sächsischen und heißt LAVEDE ( oder auch lawede…im Sächsischen gibt es keine Rechtsschreibung…grins. ).
Soweit mir bekannt ist, ist das Wort LAVEDE über die sächsischen Grenzen bekannt.
Weniger bekannt sind wohl einige dieser Wörter hier:
Wohl am schönsten aussprechen kann diese sächsischen Wörter Tom Pauls, der jedes Jahr zusammen mit einer Jury die sächsischen Wörter des Jahres kürt. Ihr findet sie auf der Homepage seines Theaters.
Wie ist es bei Euch, habt Ihr ein Lieblingswort und kommt das möglicherweise aus Eurer Region, wo ihr aufgewachsen seid?

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KOMMENTARE:

Schafe

22 Antworten zu „Wortliebe“

  1. Hey, das ist mal eine tolle Idee und von dir eine schöne Info….So lernt man immer etwas dazu , grins….Ich bin in NRW ( Ruhrgebiet ) aufgewachsen. Auch wenn man sich bei der Aussprache sehr bemüht, die Herkunft lässt sich manchmal nicht verleugnen;))) grins….Ein ganz spezielles Wort fällt mir allerdings auf die Schnelle nicht ein…Hab einen schönen Tag, Gruß Dani

  2. moin liebe lotta, ich hab grad herzlich gelacht …."naushüppn" wär mir da noch eingefallen…im norden sagt man moin zu jeder tageszeit .
    liebe grüße mickey

  3. Lass mich mitlachen….ich sitz auf dem Schlauch…was heisst das denn?
    LG Smilla

  4. Du hast ein toller Blog. Ich komme bestimmt wieder.
    LG
    Evelyn

  5. Das lavede aus dem Sächsischen kommt, wusste ich noch gar nicht. Das ist bei uns ständig im Gebrauch.
    Nunja, färdsch ist ja legendär, nu ebenso 🙂 Haderlump wird wohl der Putzlappen sein? Vorhohnebibln – etwas verunstalten, sich über etwas lustig machen ? Bei dem Rest bin ich mir nicht so sicher 🙂
    Wir haben mit dem kleinen Kind in letzter Zeit viel über Muckefuck gesprochen, weil sie das in einem Lied gelernt hatte. Meine Großeltern haben das Wort oft benutzt. Ich mag gerne Huppekästl. Lg

  6. Guten Morgen Lotta,
    ein schönes und glückliches neues Jahr wünsche ich Dir! Auch nach einigem Überlegen habe ich nicht den blassesten Schimmer, was das (oder eines der anderen Wörter) wohl heißen könnte 🙂 Ich sage gerne Tüddelkram und rumtüddeln, da gucken teils schon junge Leute (auch Hamburger) doof aus der Wäsche, weil die das gar nicht mehr kennen.

    Liebe Grüße
    Birgit

  7. Oh dein Blog ist aber hübsch geworden. Toll umgebaut 🙂
    LG Babs

  8. Liebe Lotta,
    ach, der Dialekt! Ich kann meine Schwäbisch nicht vertuschen :-). Wie wär´s mit Dätsch-mr-club ;-). Wir sind übrigens im Besitz einen Wörterbuchs Sächsisch – Deutsch, das haben wir auf einer Elbrundfahrt erstanden. Sogar mit Autogramm vom Kapitän.
    ♥-liche Grüße Alex

  9. Ich kenne alle außer Lavede, was heißt das denn? Haderlump kenne ich aus dem Bayrischen. Übrigens galt zu Goethes Zeiten das Sächsische als eine der schönsten Sprachen. Ich bin leider kein Fan davon.
    LG Donna G.

  10. Ehrlichgesagt musste ich erst mal googeln, was Lavende heisst. 😉
    "Fei" ist ein fränksiches Zusatzwort, das keine Entsprechung in irgendeinem Dialekt hat. Es dient nur zur Verstärkung des Gesagten. "Des is fei wärgli woar." 😉
    Außerdem gibt es natürlich ziemlich viel Dialektverfärbungen von normalen Wörtern, wie Achala (Eichhörnchen) oder Husn (Hose). "Dou du mer sie gscheit herrichtn" hat mich als Kind badischer Eltern in Franken immer zum Kichern gebracht. "Sich herrichten" für "sich schick anziehen" und gleichzeitig auch für "sich komplett derangieren" (durch heilloses Betrinken oder durch Verletzungen) fand ich sehr witzig. "Sich aafschneggln" für sich schick machen ebenso. Einige typisch fränkische Wörter mag ich sehr und benutze sie auch, obwohl ich nicht wirklich starken fränkischen Dialekt spreche: Gschmarri (Blödsinn reden) und Gwerch (Aufregung, Aufruhr, Zeug), Greinmeichala (Heulsuse), Sulln (dumme Nuss), Blebberla (Aufkleber), Äbiern (Erdbirne/Kartoffel), sich afmandln (sich aufplustern, auf dicke Hose machen), Babberdeggl (Pappkarton), Bießgurgn (zänkische Frau), Doodschn (Trampel), Sefdl (depperter Mann), G'schwardl (Gesindel), Hädscher (Schluckauf), Schwammerl (Pilze), Wimmerl (Pickel) und noch viele andere mehr. Das meiste Fränkisch musste ich zwangsläufig in der Dorfschreinerei lernen, sonst hätte ich nämlich damals weder Chef noch Kunden verstanden. 😉

    Herzlich, Katja

  11. Das Wort Lavede konnte mir mein Mann erklären (sächsisches Elternhaus aber exteritorial aufgewachsen und geprägt 😉
    Ich bin mit dem Ruhrgebiets-Idiom aufgewachsen, aber nach über 20 Jahren im Süddeutschen mag ich das nicht mehr so gerne hören. Hingegen liebe ich das Schweizerdeutsche. Da beginnt der Tag mit "Zmörgele", das kann dann ja nur schön weitergehen..
    Übrigens: Toll, dass wir beide die Idee des Fotoblogs hatten! Da schaue ich nun gerne täglich rein!
    Liebe Grüße
    Andrea

  12. tja, mir gings wie der Raumfee… aber ich habe mildernde Umstände, nicht?
    liebe Grüsse!

  13. *gg* Lavede kannte ich bisher auch nicht, jetzt schon *gg*

    Ich habe lange Zeit keinen Dialekt im Deutschen gesprochen, bis ich meinen Mann kennengelernt habe. Der hat mich dermaßen infiziert mit dem Mittelfränkischen (siehe Katjas Beitrag), dass ich schon nach kurzer Zeit von meinen Großeltern angesprochen worden, ich solle doch bitte Deutsch mit ihnen reden 🙂
    Ich muss dazusagen, dass ich das Deutsche noch in Oberschlesien, in sozusagen "klein Gallien" (die letzten Deutschsprachigen Dörfer) gelernt habe, da wurde noch die ältere Form gesprochen.
    Von dort habe ich gewisse Worte, wie die Poutschen (für Hausschuhe), Nudelkulle (Nudelholz), etc. mitgenommen.
    Was ich hier im Nürnberger Raum auch so liebe ist das Ozuldsbudlasba (angenagter/angelutschter Hähnchenschenkel), ercherdwos (irgendwas) und noch einiges mehr.
    Was sichin beiden Dialekten überschneidet ist der Barasol (Regenschirm) und Dornisder (Büchertasche)…
    Hier im Haus kommt es immer wieder mal zu fränkisch-oberschlesischen Missverständnissen, die zu den ärgsten Wirrungen führen, aber auch zum Schießen sind.

    Ein schmunzeln zu deinem Beitrag konnte ich mir nicht verkneifen… danke dafür 😉

    Liebe Grüße
    Nanne

  14. Gerade Lavede hab ich noch nie gehört. Die andern Worte schon.ich hab ja Kollegen aus Deiner Gegend. Dank g"'gle weiss ich jetzt, was gemeint ist. Das Wort hat einen schönen Klang, irgendwie französisch. Worte, die diesen Ursprung haben gibts in meiner Mundart auch. Bottschamber ist eines,das ich besonders mag – Nachttopf heisst es auf deutsch.
    Wie ihr euer nu, hängen wir gerne unser "gell?" ans Satzende an. Dabei geht die Stimme nach oben, wie bei einer Frage. Eine Antwort erwarten wir jedoch nicht.
    LG Sabine

  15. Hallo Lotta 🙂
    da bin ich als "alter" Odenwälder etwas aufgeschmissen, wie der "Ochs vorm Scheunentor" wenn man so will,
    ich kenne dieses Wort gar nicht *lach* aber ich mag Dialekte 🙂

    Lieben Gruß und einen schönen Abend
    Björn 🙂

  16. Deine Wörter klingen für mich extrem lustig. : )

  17. Ich musste das Wort auch erst mal googeln. 🙂 Toller Post. Ich fange gerade an, über mein Lieblingswort zu grübeln…:-)
    Liebe Grüße!

  18. Wie Du weißt finde ich als gebürtige fränggische Konsonantenschänderin sächsisch unerotisch ;-), doch über Deine Wortsammlung muß ich so lachen, danke. Jetzt gehe ich zu Tante Google, denn ich verstehe nur Bahnhof.
    herzlich Judika

  19. Jetzt habe ich all die Kommentare gelesen und mit großem Erschrecken festgestellt, dass ich mich die letzten Jahrzehnte
    wahrscheinlich mit vielen vielen Menschen unterhalten habe – im Glauben, ich benutze ganz normale deutsche Wörter – und die haben mich alle gar nicht verstanden. Ojeh! Lg

  20. ich hab auch gegoogelt…
    ich komme ursprünglich aus kassel und da hat man eine ganz eigene sprache (die manchmal ans sächsische erinnert!!). weibliche personen sind grundsätzlich sächlich, das sabine, das karin und werden so ausgesprochen: s'anna, s'lotta….
    und rat mal, was das heißt: "gehäderättedä"? oder vielleicht das hier: "s`marjon issen wulwesänger spanschlauchbiedel"…
    viel vergnügen beim raten und danke für das schöne thema!!
    liebe grüße, mano

  21. Liebe Mano…leider funktioniert im Moment die direkte Antwortfunktion nicht…ICH HABE KEINE AHNUNG…was deine Worte heißen…muss ich zähneknirschend zugeben…grins. LG Lotta.

  22. Danke für den – ähm… – bomforzionösen Sprachkurs! Echt toll!
    Liebe Grüße
    Christiane

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