Heute entführe ich Euch erneut in die Leipziger Innenstadt. Wir schauen uns ein Gebäude an, welches sich auf vielen Postkarten, Gemälden und Grafiken wiederfindet.
Altes Rathaus zu Leipzig
Mitte des 14. Jahrhundert erfolgte der Bau eines Rathauses, um einen großen Saal, ein Ratszimmer, die Stuben der Stadtschreiber, das Archiv und weitere Räume der städtischen Verwaltung in einem Gebäude unterzubringen.
Die Grundsteinlegung für den Umbau des Alten Rathauses durch den Bürgermeister und Großkaufmann Hieronymus Lotter erfolgte am 11. Februar 1556. Erster Oberbaumeister war Paul Speck, dem wohl auch der Entwurf zuzuschreiben ist. Ihm folgte nach seinem Tod Anfang 1557 Meister Paul Widemann. Weiter beteiligt war auch der Ratsmaurermeister der Stadt, Sittich Pfretzschner. Immer wieder wurde in der Folgezeit das Rathaus innen wie außen umgestaltet, der Turm erhöht, zusätzliche Räume geschaffen, ein Geschoss eingezogen und wieder entfernt. Ende des 19. Jahrhunderts stand das Rathaus wegen Baufälligkeit kurz vor dem Abriss, die grundlegende Sanierung und der Umbau in den Jahren 1906 bis 1909 prägen sein heutiges Aussehen. Bei einem Bombenangriff 1943 ging das Dach in Flammen auf, das Löschwasser verursachte schwere Schäden im Inneren. Mit dem Wiederaufbau wurde sofort 1945 begonnen. Eine Sammlung von Kupferschrott ermöglichte 1947, dass die barock geschwungene Turmhaube wieder mit Kupferblech verkleidet werden konnte.
Ursprünglich befand sich im Alten Rathaus eine Ratskapelle, die aber nach Einführung der Reformation nicht mehr genutzt und schließlich 1542 endgültig beseitigt wurde.
Das Alte Rathaus ist heute eines der letzten und bedeutendsten Renaissancebauwerke auf deutschem Boden.
Seit 1905 ist das Neue Rathaus der neue Sitz der Stadtverwaltung. Das Alte Rathaus wird heute genutzt für Konzerte, Kongresse und wichtige repräsentative Anlässe der Stadtverwaltung. Seit 100 Jahren ist es auch der Sitz und Herzstück des Stadtgeschichtlichen Museums. Ein Besuch ist sehr lohnenswert. Sehenswert im Inneren des Gebäudes sind vor allem der große Festsaal, die Ratsstube, das Landschaftszimmer des Spätbarock, die Schatzkammer und das einzige authentische Porträt Johann Sebastian Bachs (von Elias Gottlob Haussmann), der 1723 in der Ratsstube seine Anstellungsurkunde als Thomaskantor unterzeichnete.
Rings um das Rathaus befindet sich folgender Schriftzug:
NACH CHRISTI UNSERES HERRN GEBURTH IM MDLVI IAHR BEY REGIERUNG DES DURCHLAUCHTIGSTEN UND HOCHGEBORENEN FURSTEN UND HERRN AUGUSTI HERTZOGEN ZU SACHSEN DES H. ROM REICHS ERTZMARSCHALL UND CHURFÜRSTEN LANDGRAFF IN THÜRINGEN MARGGRAFFEN ZU MEISSEN U. BURGGRAFFEN ZU MAGDEBURG ETC. IST INDISER STADT ZU BEFÖRDERUNG GEMEINES NUTZENS DIESES HAUS IM MONATH MARTIO ZU BAUEN ANGEFANGEN UND DASSELBE DES ENDE IM NOVEMBRIS VOLLBRACHT. DEM HERRN SEY ALLEIN DIE EHRE, DENN WO DER HERR DIE STADT NICHT BAUET SO ARBEITEN UMSONST DIE DARAN BAUEN WO DER HERR DIE STADT NICHT BEWACHET SO WACHET DER WÄCHTER UMSONST DES HERRN NAHME SEY GEBENEDEYET EWIGLICH AMEN BEY CHURF. JOH. GEORG II. HOCHLÖBL. REGIERUNG RENOV. MDCLXXII.
Quelle: u. a. wikipedia
Während des Leipziger Weihnachtsmarktes erklingt täglich Posaunenmusik vom Balkon des Alten Rathauses (Mo-Do 18 Uhr, Fr 18.30 Uhr, Sa/So 13 Uhr und 19 Uhr).
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